Yoga ist eine Reise. Es gibt zahlreiche verschiedene Stile mit zahlreichen verschiedenen Ursprüngen. Alle haben ihren Ursprung im Hatha Yoga und begründen den achtgliedrigen Pfad. In Deutschland werden immer mehr Yogakurse angeboten. Doch wirklich ergründen wird man Yoga nur, wenn man sich in die Regionen begibt, in denen es seinen Anfang hatte. Und wenn man dazu bereit ist, sich selbst besser kennen zu lernen. Auf Reisen kann man nicht nur Yoga intensiver praktizieren – auch an sich selbst wird man neue Seiten entdecken, man wird sich verändern, wachsen und eine intensivere innere Balance und Ruhe finden. Dies ist eine unglaubliche Erfahrung, die bereits viele gemacht haben, die sich für längere Zeit von ihrer gewohnten Umgebung verabschiedet haben, um die Welt zu sehen. Sandra Mühmel ist eine davon. Sie ist 33 Jahre alt und wurde in Lübeck geboren. Aufgewachsen ist sie in einem kleinen Dorf nahe der Ostsee, wo sie ihre Liebe zum Wasser und zur Natur entwickelte. Sie war schon immer sportlich aktiv als frühere Leistungsschwimmerin sowie Volleyballerin und Handballerin im Verein. Eine weitere Leidenschaft ist die Kunst – als Kind besuchte sie eine Kunstschule. Nachdem sie in ihrer Kindheit nur Urlaub in Deutschland machte, entdeckte sie später ihre Liebe zu anderen Kulturen. Sie unterrichtet Yoga als Selbstständige und möchte 2021 ein Yoga/Ayurveda Retreat in Kerala anbieten, bei dem sie mit einem Ayurveda Institut zusammenarbeitet. Ursprünglich hat sie Chemie studiert im Bachelor sowie Master und anschließend ihre Doktorarbeit im Bereich Photochemie „Grüne Chemie“ erfolgreich mit Magna Cum Laude abgeschlossen. Nach ihrer Doktorarbeit arbeitete sie als Produktmanagerin für Medizinprodukte und machte währenddessen eine erste Yogalehrer-Ausbildung. Während und nach der Ausbildung gab sie bereits Yogastunden in Yogastudios und Fitnessstudios sowie Firmenyoga. Sie praktiziert Yoga seit 2014. Seit dem Jahr 2016 hat sich der Wunsch herauskristallisiert, die Vorteile, die sie durch ihre Yoga-Praxis erfährt, auch an ihre Mitmenschen weiterzugeben. Da die Yogalehrer-Ausbildung, die sie in Hamburg absolvierte, qualitativ nicht ihre Ansprüche erfüllte, absolvierte sie 2019 eine weitere Yogalehrer-Ausbildung in Rishikesh. Sie studierte Chemie, weil sie auf der Suche nach einer Art Wahrheit im Leben ist. Ihr Verständnis von Naturgesetzen ermöglicht es ihr, die Welt auf eine logische Weise zu verstehen. Das Praktizieren von Yoga lässt sie dagegen die Welt auf eine spirituelle Weise entdecken. Das, was nicht logisch erklärbar und mit dem Auge sichtbar ist. Sie liebt Reisen in ferne und nahe Länder und praktiziert gerne Yoga, genauso wie sie es liebt, Yogastunden zu geben. Eine der schönsten Dinge für sie ist es, positive Erfahrungen zu teilen. Daher beschloss sie, ihre Erfahrungen mittels eines Reiseblogs zu teilen sowie auch ihre Yogastunden zu bewerben.
Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich auf einer Rooftop Terrasse in Port Blair auf den Andamanen in Indien, einer paradiesisch schönen Inselgruppe. Der sechste Monat meiner Reise ist angebrochen und es werden noch drei weitere Monate in Indien und Nepal folgen. Die Idee meiner Seite entsprang aus dem Wunsch heraus, meine Erfahrungen mit Gasthäusern, Restaurants und Aktivitäten während meiner Reisen zu teilen, sowie den Menschen Yoga näher zu bringen. Ich habe am Anfang meiner Reise eine 300 Stunden Yogalehrer-Ausbildung, zertifiziert über die Yoga Alliance, in Rishikesh in Indien erfolgreich absolviert. Während meiner Ausbildung in Rishikesh habe ich gelernt, dass Yoga und Ayurveda im Rahmen von Yoga Therapie untrennbar voneinander sind. Daher habe ich mich kurzum auch entschlossen, auf meiner Homepage Infos über Ayurveda zu teilen.
Während meiner zwei Yogalehrer-Ausbildungen wurde mir das Unterrichten verschiedener Yogastile nahegelegt: Sivananda Yoga, Yin Yoga, Asthanga Vinyasa Yoga, Power Yoga, Jivamukti Yoga, Hatha Yoga und Vinyasa Flow Yoga. Die beiden letzteren Stile unterrichte ich regelmäßig, wobei ich mich immer nach den Gegebenheiten der Teilnehmer richte. Praktiziere ich mit einer unbekannte Gruppe, beginne ich zunächst mit der Pavanmuk-Serie und Aufwärm-Übungen, wobei den Asanas immer eine kurze Meditation, gefolgt von einer Pranayama Technik (Atemübungen), vorangeht. Für mich ist es wichtig, den Teilnehmern bewusst zu machen, dass die Atmung beim Praktizieren von Yoga essentiell ist und nicht die Bewegung des Körpers. Die Stunden schließe ich ebenfalls mit einer Meditation, die auf Savasana, die Ruheposition, folgt. Durch sanfte, aber gezielte Adjustments helfe ich den Teilnehmern, die Asanas intensiver zu spüren und korrekt auszuführen.
Ich benutze am liebsten Blöcke und Gurte als Hilfsmittel. Blöcke eignen sich hervorragend dazu, den Sitz und die Wirbelsäule aufzurichten sowie als „Verlängerung“ der Arme, wenn das Asana dies erfordert wie in Chandrasana, der Mondposition. Wenn kein Block vorhanden ist, kann die Yogamatte eingerollt werden oder auch ein Sweatshirt als Erhöhung verwendet werden. Des weiteren dienen die Wände eines Yogaraumes hervorragend zum Stretchen, falls keine Gurte zugegen sind. Auf diese Weise wird zudem die Kreativität des Gehirns gefördert. Ich erwerbe meine Hilfsmittel gebraucht über Ebay Kleinanzeigen, Flohmärkte oder Freunde. Hierdurch werden nicht nur Ressourcen geschont, sondern auch der Geldbeutel.
Ich praktiziere nun regelmäßig seit sechs Jahren verschiedene Yoga Stile. Entgegen einiger Ideen, dass die Flexibilität und Kraft des jeweiligen Körpers den Erfahrungsgrad der Yoga Praxis ausmachen, liegt meiner Meinung darüber anders. Yoga ist eine allumfassende Praxis. In der Bhagavad Gita, einer bekannten Geschichte aus dem indischen Epos der Mahabarata, wird Yoga folgendermaßen beschrieben: Yoga is the journey of the self, through the self, to the self. A yogi is greater than the ascetic, greater than the empiricist, and greater than the fruitive worker. Therefore, O Arjuna, in all circumstances be a yogi. Meine Erfahrungen in der Yogapraxis schätze ich als Anfänger ein. Ich habe das Glück, einen Lehrer in Clive Sheridan gefunden zu haben, der seit über 50 Jahren Yoga praktiziert und unterrichtet. Meine Reisen haben mein Können und Wissen in meiner Yogapraxis in dem Sinne beeinflusst, dass ich, ganz gleich wie die Situation aussehen mag (momentan befinden wir uns inmitten der Corona-Virus Situation und ich sitze auf den Andamanen nach zwei gecancelten Flügen fest), durch das Beobachten meiner Emotionen sowie der Gedanken-Fluktuationen eine innere Balance und Ruhe sehe und erfahre, die mir enorm hilft, den ständig wechselnden Moment zu erkennen. Durch diese Erkenntnis kommen meine Gedanken zur Ruhe. Und ich wünsche mir, dass diese Ruhe auch von meinen Mitmenschen gespürt wird. Nicht zuletzt spüre ich auf meinen Reisen immer wieder, dass alle Menschen eines gemeinsam haben: ein Mensch möchte respektiert werden und freut sich über das Lächeln im Gesicht seines Gegenübers, vielleicht besonders, wenn es sich um eine fremde Person handelt. Durch dieses Lächeln wird das Gefühl der Einheit übertragen. Ganz im Sinne der Advaita Vedanta, einer alten indischen Philosophie, die von meinem Yogalehrer gelehrt wird.
Sandra Mühmel praktiziert seit sechs Jahren Yoga. Nachdem sie eine Yogalehrer-Ausbildung im Ausmaß von 300 Stunden in Rishikesh absolviert hat, möchte sie ihr Wissen nun auch an andere weitergeben und bietet verschiedene Yogakurse an. Bei neuen Gruppen legt sie den Fokus zu Beginn vor allem auf die Atmung. Damit möchte sie auf deren Bedeutung aufmerksam machen. Als Hilfsmittel verwendet sie Blöcke oder Gurte. Ihre zweite Leidenschaft ist das Reisen. Um auch hier ihre Erfahrungen mit anderen teilen zu können, erzählt sie auf ihrem Blog von ihren Erlebnissen. Durch Yoga und ihre Reisen hat sie vor allem gelernt, eine innere Ruhe und Balance zu finden. 2021 plant sie einen Yoga/Ayurveda Retreat in Kerala.