Es gibt verschieden Möglichkeiten, ein Instrument zu lernen. Dabei kommt es zum einen darauf an, für welche Musikrichtung man sich begeistert und welche Techniken entsprechend erlernt werden müssen. Wenn dies entschieden ist, wäre es optimal, einen Lehrer zu finden, der sich für die gleiche Musikrichtung begeistert und den Lehrstoff auf eine Art vermittelt, die zum Schüler passt. Wenn alle Voraussetzungen passen und der Schüler auch das passende Talent mitbringt, kann dann auch Gitarre lernen, spielend leicht sein.
Wir haben mit Martin Langer gesprochen. Der 53-jährige, der in Wien geboren wurde und 30 Jahre beim österreichischen Bundesheer tätig war, interessierte sich schon früh für Rock ‘n‘ Roll der fünfziger Jahre, aber auch für Jazz, Blues und vor allem Country Music. Gitarre spielen lernte er Autodidakt und hat seine Begeisterung für die Musik inzwischen zum Zweitberuf gemacht.
Er ist sowohl als Auftrittskünstler aktiv, wie auch als Lehrer, wobei er das leichte, spielerische Lernen auf seine ganz eigene Art vermittelt, so wie auch seine Musik seine ganz persönliche Handschrift trägt. Als Gitarrenlehrer ist er zum einen an der VHS tätig und zum anderen unterrichtet er auch als Privatlehrer. Im Vordergrund steht für ihn immer die Liebe zur Musik und die Freude beim Lernen.
Als ich ungefähr 12 Jahre alt war habe ich die 69er Show von Elvis im Fernsehen gesehen. Da dachte ich mir: Ich möchte als Gitarrist genau dasselbe tun. An der VHS mache ich ein Programm gem. eines Buches, das Griffe lehrt und Freude am gemeinsamen Musizieren fördert.
Privat unterrichte ich nach 3 Säulen vor allem Kinder: Melodien nach Noten lernen, Akkorde zur Gesangsbegleitung und Experimentieren fördern, also Improvisation. Freude ist wichtiger als Perfektion. Talent zur Musik steckt in jedem.
Manchmal ist es eben etwas vergraben. Meine Aufgabe sehe ich darin dieses freizuschaufeln. Das liegt an unserer Gesellschaft, in der jedes Kind zumindest ab dem Volksschulalter zum Stillsitzen und ruhig verhalten angehalten wird, anstatt zum Singen und tanzen.
Kinder lernen so unbeschwert und mit Freude, wenn man ihnen die richtige Atmosphäre schafft. Das gelernte bleibt auch lange erhalten und ist nach langjähriger Pause schnell wieder abrufbar. Je älter man wird, desto mehr kann man mit seiner Lebenserfahrung lernen. Eine Einschränkung gibt es nicht. Alles eine Frage der realistischen Zielsetzung. Viele fangen in der Pension an, weil sie jetzt Zeit haben und sich ihren Kindheitstraum erfüllen ein Instrument zu lernen und schaffen es Freude mit der Musik zu erfahren. Mit ca. 20 min. pro Tag ist der Fortschritt von Woche zu Woche erkennbar.
Ich habe nur wenige Videos mit meiner Webcam aufgenommen. Der Zweck war, meinen Schülern die Möglichkeit zu geben ganz bestimmte Themen, so wie ich sie unterrichte nachschauen und hören zu können. Sonst gibt es so viele tolle und schlechte Videos. Besser 20 min fokussiert geübt, als eine Stunde rumgesurft.
Wenn ich Gitarre spielen durch Handauflegen unterrichten könnte, würde ich sicher eine Menge Geld verdienen. Ohne Üben geht gar nichts. Schau mal wie ein Kind laufen lernt: durch probieren und scheitern. Meine Aufgabe als Lehrer ist es, den Schüler in die Selbständigkeit zu führen und Umwege zu vermeiden, doch auch auf Umwegen lernen wir. Ich habe sehr viele Umwege gemacht als Autodidakt, aber dafür viel gelernt. Diese Erfahrung hilft mir meinen Schülern einen Weg zu zeigen möglichst effizient an ihr Ziel zu kommen. Wenn du die Liebe zur Musik in dir entdeckt hast und das Feuer in dir brennt wirst du dein Ziel erreichen. Es ist mühsam, daher hat es auch einen Wert. Du brauchst Geduld. Lass dich nicht ablenken.
Auch wenn die Unterrichtsmethode Leichtigkeit vermittelt, kann der Schüler nur wirklich gut an der Gitarre werden, wenn er bereit ist, zu üben und immer wieder zu üben. Ein Gitarrenlehrer kann die Technik vermitteln, aber die Fingerfertigkeit und damit das Gefühl in der Musik, erreicht man nur durch Training, was natürlich leichter fällt, wenn man liebt, was man tut.