Tanzen ist eine herrliche Beschäftigung für jung und alt. Schon von früh auf haben kleine Kinder Spass daran, im Rhythmus der Musik zu wippen, und ältere Leute nutzen den Ruhestand gerne, um Dinge zu tun, zu denen sie zuvor keine Zeit hatten, Tanzen bietet sich hier an, da es Spass macht und obendrein fit hält. Zudem gibt es mittlerweile viele verschiedene Arten, die erlernt werden können.
Sandra Bühler, geboren in Luzern, arbeitet selbstständig unter anderem als Tanzlehrerin in der Tanzschule TanzArt in Ebikon und führt zudem eine Massagepraxis, wo sie unter anderem klassische Massage, Schmerztherapie, Fussreflexzonentherapie, Schwingkissen, Lomi Lomi, Kopfschmerztherapie, und Zentrifugalmassage anbietet.
Bühler besuchte nach der Grundschule die dreijährige DMS und das zweijährige Kindergarten-Seminar mit Turnlehrer-Diplom. Danach arbeitete sie fünf Jahre als Kindergärtnerin, bevor sie die Trainerprüfung für Rennpferde erfolgreich bestand – schon seit dem fünfzehnten Lebensjahr war sie als Jockey aktiv. Es folgten einige Jahre, wo sie Rennpferde betreute und trainierte. Danach absolvierte sie die zweijährige Ausbildung als orientalische Tanzpädagogin und die dreijährige Ausbildung als Gesellschaftstanzlehrerin. Dazu kamen noch die Zumba-Weiterbildungen, und danach Weiterbildungen in klassischer Massage und Rückentherapie. Zurzeit ist Bühler in der Schule für den Fussreflexzonen-Massage-Abschluss.
Schon als Kind habe ich Ballett getanzt. Bald kamen die Spitzenschuhe dazu. Doch mit dreizehn Jahren ging ich in den Rennstall zu Rennpferden und ab da bin ich früh morgens aufgestanden und ins Training gegangen. An freien Nachmittagen ging ich ins Fitnessstudio und am Wochenende zu den Rennplätzen. Für das späte Balletttraining blieb keine Zeit mehr. Also beschloss ich, einen Kurs in der Tanzschule zu besuchen. Das war der Anfang vom Paartanz. Später wollte ich einfach beweglicher werden und ich ging in eine Bauchtanzstunde. Sogleich hatte mich dieses orientalische Fieber gepackt und liess mich nicht mehr los. Zuerst in Luzern, dann später ging es jede Woche nach Zürich ins Training zu Khaled Seif, bei dem ich auch meine Ausbildung zur orientalischen Tanzpädagogin absolvierte.
Ich unterrichte heute Kindertanz, Bauchtanz und Paartanz. Dazu kommt das 50+ Tanzen und das Fitgum: «Fit wie ein Turnschuh und beweglich wie Gummi». Von meiner Zeit als Kindergärtnerin profitiere ich nicht nur bei der Arbeit mit den Kindern. Das pädagogische Wissen hilft mir enorm. Und mein zweiter Beruf jetzt als Rückentherapeutin hilft mir beim Tanzen. Beides hat mit dem Körper zu tun, und schon oft konnte ich Abläufe ganz anders erklären, da ich nun das anatomische Wissen und Verständnis habe. Umgekehrt weiss ich, wie wichtig Bewegung ist und kann meinen Kunden in der Massage viele Übungen mitgeben.
Es gibt Anfänger, Mittlere und Fortgeschrittene. Je nach Vorkenntnissen zum Beispiel auch in anderen Tänzen, kann individuell eingestiegen werden. Am besten ist es, eine Schnupperstunde zu machen. Dann sehe ich, welche Grundlagen vorhanden sind und in welche Gruppe der Einstieg möglich ist. Die Anfänger erlernen zuerst einmal die isolierten Basisbewegungen. Wir tanzen im klassischen orientalischen Stil. Bei den Fortgeschrittenen kommen andere Rhythmen und Tanzstile dazu. Auch werden die Bewegungen komplexer; verschiedene Isolationen werden miteinander getanzt. Zudem tanzen wir auch mit verschiedenen Tanzutensilien.
Wenn ich eine Choreografie mache, dann überlege ich mir, für wen diese ist: Welcher Schwierigkeitsgrad, ist es für mich, für einen Auftritt, welchen Tanzstil, und schliesslich suche ich die Musik. Die Bewegungen werden der entsprechenden Stufe angepasst. Es sind die Basisbewegungen zuerst, dann kommen die Feinheiten, der Ausdruck und natürlich muss ich auch verstehen, über was in dem Lied gesungen wird. Zum Glück habe ich großartige ägyptische Freunde, die mir da behilflich sind. Nur so kann ich die Bewegungen optimal gestalten. In der Unterrichtsstunde werden die einzelnen Bewegungen erarbeitet und langsam zusammengehängt. Das erfordert viel Üben und Repetitionen. Am Schluss sollte alles ganz einfach, neckisch, spielerisch aussehen und fachlich top sein.
Da gibt es tatsächlich ein sehr grosses Repertoir: Hier eine kleine Auswahl von Tänzen, die mit einer Gallabeias oder ähnlichem Kleidungsstück getanzt werden: Baladi, was bedeutet: meine Stadt, mein Land.. Dazu können Stock, Zimbeln, Melaya oder Kerzenleuchter benutzt werden. Bei Saidi wird oft mit Stock getanzt, den die Tänzer geschickt mit einbeziehen. Hagallah hingegen ist ein Beduinentanz, der mit dynamischen Hüftbewegungen getanzt wird. Deshalb wird die Hüfte oft mit grossen Tüchern oder gar mit Kissen ausgestopft, betont. Dann gibt es natürlich den klassischen orientalischen Tanz, der im bekannten Zweiteiler getanzt werden darf. Und heute gibt es noch viele Stilrichtungen dazu: Tribal, Okzident/Orient, Rai, Tunesisch, Dabke, und viele mehr.
Das ist ein Kurs, der mir sehr viel Freude macht. Wir haben den Schwerpunkt Single Tanz, aber auch Koordination, Beweglichkeit, Gleichgewicht und Spass stehen im Vordergrund. Bewegung und gesunde Ernährung sind die Grundelemente des Lebens. Bewegung ist gerade im Alter sehr wichtig. Zudem haben wir in unserem Kurs sehr viel Spass und tolle Musik. Sport kräftigt die Muskeln und Knochen und führt dazu, dass das allgemeine Wohlbefinden steigt und der Körper belastbar bleibt.
Wer sich dazu entscheidet, orientalischen Tanz zu erlernen, wird Schritt für Schritt an die Kunst herangeführt: von isolierten Basisbewegungen über andere Rhythmen und Tanzstile bis zu komplexeren Tänzen. Das besondere an orientalischen Tänzen ist, dass man hier nicht nur auf traditionelle Musik tanzen kann, sondern auch je nach Art vielfältige und aussergewöhnliche Utensilien benutzt werden können, sowie Kerzenleuchter, Kissen und Tüchern.