Die spirituelle Dimension von Krankheit und auch Gesundheit ist der Gegenstand schamanischer Heilungsprozesse. Der Schamane trägt mit seinem Wissen und Können dazu bei, dass Menschen sich nach einer schweren Zeit wieder mit sich selbst und allen Anteilen eines erfüllten Lebens verbinden können.
Der Schamane beschäftigt sich weniger mit dem Körper als mit dem Geist des Kranken. Dabei unterstützen ihn Symbole und Archetypen, die einen Zugang zu unbewussten Anteilen des Klienten ermöglichen. Auch so genannte “Krafttiere” können eine Rolle spielen.
Grabs im Rheintal war der Ort, an dem Marina Kuster 1972 das Licht der Welt erblickte. Mit Menschen hatte sie schon als HR-Fachfrau zu tun. Nach einer Ausbildung als Persönlichkeitstrainerin entdeckte Marina ihr Interesse für schamanische Heilarbeit. Bei “The Four Winds”, der Energiemedizinschule von Alberto Villoldo lernte sie die Methoden und Rituale und ihre Anwendung gründlich kennen, seitdem bildet sie regelmässig auf dem Gebiet energetischer Heilarbeit und systemischer Aufstellungsarbeit weiter.
In Ihrer Praxis “Eagle Coaching” hilft Marina Individuen und Paaren. Sie veranstaltet Seminare zur Selbsterkenntnis, in denen sie zum Teil mit ihrem Lebenspartner und Craniosacraltherapeuten, Jean-Michel Plattner gemeinsam arbeitet. Aus dieser Zusammenarbeit ergeben sich Synergien zum Wohle der Klienten. Ein Webshop mit einschlägigen Produkten aus Europa und Südamerika vervollständigt das Angebot der Praxis.
Ich würde das nicht so ausdrücken, auch wenn insbesondere das Einfühlen natürlich schon wichtig ist. „Ausdenken“ stimmt für mich aber nicht. Alle Teilnehmenden, sowohl jene, die sich mit der Familienkonstellation oder einer Frage befassen möchten, als auch jene, die sich als Stellvertreter zur Verfügung stellen, versuchen, soweit wie möglich, „leer“ zu werden. Auf diese Weise kommt es nicht zu Vermischungen mit eigenen Themen. Je besser dies gelingt, desto deutlicher wird die Dynamik wahrnehmbar, die dem Thema, der Frage, der Familienkonstellation zugrunde liegt.
Es gibt viele Beispiele, die zeigen, dass es nicht ums „Ausdenken“ geht, sondern dass es reale Wahrnehmungen wie Körperempfindungen, Gefühle, Schmerzen, etc. sind. Wie kann es sonst sein, dass eine Person, die für einen verschollenen Onkel steht (was sie aber nicht weiss) auf einmal so entsetzlich friert, dass die Aufstellung unterbrochen werden muss? In diesem Fall stellte sich später heraus, dass dieser Onkel in den Alpen in einer Gletscherspalte erfroren ist.
Diese finden oft gerade nicht im Freien statt, unter anderem, weil dort die Energie rasch verfliegt, bevor sie richtig wahrgenommen wird. Bei den Heilreisen geht es mehr darum, ein paar Tage als Gruppe an einem gemeinsamen, meist wunderschönen Ort zu verbringen und das gemeinsame Feld von Vertrauen und Nähe, das in einer solchen Konstellation entsteht, zu nutzen. So können alle mit-, an und voneinander lernen. Dazu kommt, dass solche Heilreisen meist 5 Tage dauern, während denen zahlreiche Arbeiten und Rituale durchgeführt werden. Dies ermöglicht eine Intensität, die an einem Tag oder einem Wochenende nicht ansatzweise aufgebaut werden kann.
Am Anfang haben wir vor allem mit Gruppen gearbeitet, so dass die Stellvertreterrolle durch „reale Menschen“ übernommen werden konnte. Dabei muss man aber immer gut aufpassen, dass der Stellvertreter nicht seine eigenen Themen mit einbringt. So etwas kann passieren und es braucht ein feines Gespür, um es wahrzunehmen und bei Bedarf auch darauf aufmerksam zu machen. Heute bieten wir in der Jahresausbildung „schamanisches Medizinrad“ ein Seminarmodul „7-Generationen-Aufstellung“ an. Es hat sich bewährt, in allen 7-Generationen Konflikte aufzulösen, da diese einen massiven Einfluss auf unsere Generation und die, die nach uns kommen, haben können. In unserer Praxis bieten wir jedoch auch Einzelaufstellungen an. Dort sind die Stellvertreter dann Figuren, Kissen, kleine runde Teppiche oder auch wir selbst. Dies hat den Vorteil, dass der Klient in einem persönlichen Umfeld seine Themen und Konflikte lösen kann.
Das kann sehr unterschiedlich sein. Wenn es gelingt, in einer Aufstellung an den Ursprung zu gehen, reicht eine Aufstellung. Schon Hellinger sagte „die Lösung liegt am Ursprung“. Mit kinesiologischen Muskeltests kann der Ursprung „welcher an verschiedenen Orten liegen kann“ herausgefunden werden, so dass sich Konflikte rasch auflösen können. Für mehrere Themen lohnt es sich aber auch, mehrere Aufstellungen zu besuchen. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass der Klient seine Muster erkennt und diese im Alltag auch verändern kann. Die Eigenverantwortung des Klienten spielt hier eine wichtige Rolle.
Der Klient, der in die Praxis “Eagle Coaching” kommt, weiss in der Regel, worauf er sich einlässt. Und es ist sinnvoll, wenn er dies ohne Vorbehalte tut. Denn nur dann können sich die Kräfte entfalten, die in den energetischen und systemischen Heilverfahren wirken. Je besser es den Teilnehmern gelingt, sich zu öffnen, was manchmal auch mit Emotionen wie Trauer, Wut, aber auch grosse Freude und Liebe (vor allem Selbstliebe) einhergehen kann, desto mehr kann er sich und seiner Mitwelt etwas Gutes tun. Absolventen der schamanischen Ausbildung setzen sich während eines Jahres mit allen Archetypen, d.h. mit Schlange, Jaguar, Kolibri und Adler intensiv auseinander und bauen während der Ausbildung einen Medizinbeutel auf (eine so genannte “Mesa) mit 13 heiligen Steinen, so genannten “Khuyas”. Wofür das alles im Einzelnen steht, erfährt man im Gespräch mit Marina Kuster und natürlich während der Jahresausbildung.