Ein Kind zu haben, es aufwachsen zu sehen und ins Leben zu begleiten, das ist der Wunsch vieler Menschen. Schade nur, dass die Zeit so schnell vergeht. Ehe man sich versieht, ist das Kind schon im Erwachsenenalter. Zum Glück kann man die besonderen Momente fotografisch festhalten. Foto für Foto kann man die Kinderzeit, so oft man will, dann in aller Ruhe Revue passieren lassen.
Dass die Fotos zum Hingucker werden, dafür sorgen professionelle Fotografen wie die 23-jährige Angelika Grob, die mit ihren vier Geschwistern im Kanton Schaffhausen gross geworden ist. Eigentlich hatte sich die junge Frau zur Detailhandelsfachfrau ausbilden lassen. Nach einigen Jahren stellte sie jedoch fest, dass dieser Beruf sie nicht erfüllte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie ihre Leidenschaft für die Fotografie bereits entdeckt. So beschloss sie, den Lehrgang für professionelle Fotografie am Fotografie Institut Zürich zu absolvieren.
Das Know-how zur Neugeborenenfotografie hat sich Angelika Grob aber in Neuseeland angeeignet. Sie durfte dort bei einer bereits etablierten Babyfotografin sozusagen in die Lehre gehen. Diese brachte ihr alles Nötige bei – vom Posing über die Lichttechnik und Kameratechnik zur Bildbearbeitung bis hin zum Marketing. Heute arbeitet Angelika Grob als selbstständige Babyfotografin. Sie hat ihr Geschäft in einer Studiogemeinschaft in Schaffhausen. Ein zweites führt sie in Mammern.
An der Neugeborenenfotografie gefällt mir am meisten die Persönlichkeit der Babies. So klein und schon so perfekt! Jedes einzelne Baby hat bereits seinen eigenen Charakter und das ist für mich als Fotografin sehr spannend zu sehen. Ich wurde schon sehr oft gelobt, wie gut ich mit Babies zurechtkomme. Als Babyfotografin ist dies sehr wichtig, denn du bekommst das Wertvollste einer Familie anvertraut. Die Sicherheit des Babys steht bei mir an oberster Stelle und das sollte sie bei jedem Fotografen. Bei einem Babyshooting gibt es so viel zu beachten, da ist es sehr wichtig, dass man sicher im Umgang mit dem Baby ist.
In der Regel schlafen die Babies in den ersten zwei Wochen noch am besten. Dies ist auch der Zeitpunkt, in dem ich ein Neugeborenen-Shooting durchführe. Ich bereite die Eltern auf das Shooting vor, sodass das Baby das Shooting geniessen kann. Das funktioniert im Normalfall einwandfrei. Jedoch kann man die Laune eines Babys nicht kontrollieren und es kann auch mal vorkommen, dass ein Baby nicht schlafen möchte. Deswegen plane ich immer genügend Zeit für Stillpausen während des Shootings mit ein. Bisher ist es erst einmal vorgekommen, dass ich ein Shooting verschieben musste. Beim zweiten Termin hat es dann aber auf Anhieb geklappt.
Mir ist es wichtig, dass sich die Eltern nach der anstrengenden Geburt nicht noch um Kleider oder Outfits für das Baby kümmern müssen. Ich habe alles, was ich für das Shooting benötige, bei mir im Studio. Ich habe viele verschiedene Tücher, Outfits, Mützen, Haarbänder sowie Schalen, Körbe und Bettchen vor Ort. Oft entstehen die schönsten Bilder jedoch mit einem nackten Baby und nur mit einem kleinen Accessoire wie einem Tuch oder einem Haarband. Diese Posen werden sehr oft von den Eltern gewünscht, da sie sehr natürlich und harmonisch wirken. Für die Mütter habe ich auch einige Babybauchkleider im Studio, die auch für die Elternbilder benutzt werden können.
Ein Fotoshooting, an das ich mich immer erinnern werde, ist das Shooting mit der kleinen Mia aus Neuseeland. Bei ihr durfte ich am Ende meiner wunderschönen Zeit in Neuseeland alles Gelernte umsetzen. Die kleine Mia hat so toll mitgemacht und ich werde mich immer gerne wieder an das Shooting mit ihr erinnern. Zudem habe ich sie in meinem Studio auf einem Wandbild verewigt.
Es war ein mutiger Schritt, sich selbstständig zu machen. Grosse Unterstützung erfährt Angelika Grob durch ihre Familie und ihren Freund sowie der Studiogemeinschaft in Schaffhausen. Sie steht aber noch ganz am Anfang ihrer Karriere und hat bereits ein festgestecktes Ziel: Sie will eines Tages nicht nur ihr eigenes Studio besitzen, sondern auch ihr eigenes Team aus kreativen Menschen zusammenstellen. Auf dieses Ziel arbeitet die junge Frau hingebungsvoll hin, indem sie sich steig weiterbildet. So besucht sie derzeit einen Lehrgang an der Sue Bryce Education im Bereich «Start up und Fotografie».