Kreative Köpfe interessieren sich selten nur für ein einziges Thema. Martin Barmettler geht es genauso. Er liebt die Musik, das Lesen, die Kunst, das Zeichnen, die Fotografie und das Urban-Sketching. Doch sein Beruf ist – gewissermassen – ein anderer: Seit Jahren schon ist Martin Innenarchitekt und Möbeldesigner. Doch wie geht er an Projekte heran, in denen die Kunden selbst eine eher mangelnde Kreativität an den Tag legen? Wie verläuft die Planung seiner Projekte? Welche Leistungen umfasst das Möbeldesign und welche Tipps bezüglich des Möbeldesigns kann er uns geben? Um mehr über Martin und seinen Beruf zu erfahren, luden wir ihn zu einem kurzen Interview ein.
Geboren und aufgewachsen in Zürich fand der heute 40-Jährige schon früh zu seinen kreativen Interessen. Seit jeher liebt er es, Dinge zu bauen und sie in ihrer Entstehung und Entwicklung zu beobachten. Daher kam der Wunsch auf, eine Ausbildung als Möbelschreiner anzutreten. Doch er wollte noch kreativer arbeiten können. Auf der Basis der Schreinerausbildung aufbauend traf er den Entschluss, Innenarchitektur zu studieren. Dabei weckte er die Leidenschaft zum Möbeldesign. Privat findet Martin einen Ausgleich im Sport, im Reisen und in Outdoor-Aktivitäten, wenn er sich nicht einen seiner zahlreichen kreativen Hobbys hingibt.
Sein heutiges Büro für Innenarchitektur gründete er im Jahr 2004 gemeinsam mit seinem Vater, mit dem er auch heute noch die Firma leitet. Sein Vater ist inzwischen zwar in Rente, hilft jedoch als Gründungsmitglied noch dort, wo er nur kann. Im Jahr 2014 eröffnete sich schließlich die Möglichkeit, eine weitere Firma zu übernehmen, die eine bessere Infrastruktur und eine bessere Lage bieten konnte. Dort fanden sie auch genug Platz, um einen eigenen Showroom zu implementieren, in dem auch Möbel bekannter Hersteller zu finden sind, wo sie heute ihre Kunden beraten. Dabei übernehmen sie die Planung und Ausführung der Innenarchitekturprojekte der Kunden, wozu auch Renovationen und Umbauten zählen, egal ob für Geschäfts- oder Privatkunden.
Ich arbeite meistens vom Groben ins Detail. Das heisst; zunächst ist es wichtig, die Eckpfeiler eines Projektes zu definieren, z. B. wo liegt der Budgetrahmen, wie sieht das Zeitfenster für die Umsetzung aus, was sind die Bedürfnisse und gibt es Anforderungen/Vorgaben etc. Sind diese Grundlagen definiert, strukturiere ich das Projekt weiter. Wenn der Kunde nicht schon von Anfang an klare Vorstellungen hat, wie seine neuen Räume auszusehen haben, mache ich ihm ein paar Designvorschläge. So nähern wir uns schrittweise dem Ziel, bis der Kunde zufrieden ist und er sich mit seinem Projekt identifizieren kann. Meistens entwickelt sich jedoch das finale Ergebnis im Laufe eines Prozesses und es entsteht oft eine enge Zusammenarbeit zwischen Bauherren und Innenarchitekten.
Zuerst führen wir Gespräche mit unseren Kunden und erstellen einen Bedürfniskatalog. Als Eckdaten werden, wie bereits erwähnt, das Budget, das Zeitfenster, die Anforderungen und Bedürfnisse sowie Wünsche und Vorstellungen erfasst. Oft nehmen wir auch einen Augenschein vor Ort und prüfen die Bausubstanz (z. B. bei Umbauten oder Renovationen), so können wir vorgängig schon mögliche Problemstellen ausmachen. Nebst einer Machbarkeitsstudie werden dann Entwürfe in Form von aussagekräftigen Skizzen und Visualisierungen erstellt. Es folgen die Ausführungsplanung, die Bemusterung von Materialien und das Abklären mit Handwerkern. Das Erstellen eines Terminplanes und der Kostenzusammenstellung gehören ebenfalls dazu. In der Ausführung machen wir dann die Bauleitung und stellen die Qualität sicher. Bei Inneneinrichtungen gehen wir ähnlich vor. Wir erstellen dann aber ein Einrichtungskonzept mit einem Möblierungsplan und Moodboard.
Beim Möbeldesign gilt es Anforderung, Funktion, Ästhetik und Ergonomie unter einen Hut zu bringen. Oft entwerfe ich Möbel aufgrund eines speziellen Bedürfnisses. Die Möglichkeiten sind sehr vielseitig und reichen vom einfachen Hocker bis zum anspruchsvollen Innenausbau. Ich kümmere mich dabei persönlich um die Entwürfe, die Konstruktion und die Ausführung in der Produktion. Solange es Bedürfnisse gibt, die gestillt werden müssen, versuche ich, eine Lösung zu entwickeln – verpackt in einem beeindruckenden Design. Ich denke, es ist wichtig, dass das Möbelstück zusammen mit dem Auftraggeber entwickelt wird. Durch die Zusammenarbeit beider Seiten entsteht am Ende des Designprozesses ein massgeschneidertes Unikat.
Die Inneneinrichtung spiegelt sozusagen die Persönlichkeit des Nutzers wider und gibt dem Raum seinen Charakter. Man sollte nicht zu viele Stile, Farben und Materialien miteinander mischen. Wichtig ist vor allem, dass der Bewohner sich im Raum wohlfühlt und die Räumlichkeiten seinen Kriterien gerecht werden. Ein Büro z. B. stellt ganz andere Anforderungen als ein Wohnzimmer oder eine Küche. Design ist Geschmackssache und kann durchaus zeitlos sein. Bei der Planung einer Designerwohnung ist deshalb auf den persönlichen Geschmack des Nutzers zu achten, bevor man mit den Entwürfen beginnt. Vielleicht ist er von einem speziellen Stil angetan oder ist von bestimmten Formen und Farben begeistert. Zusammen mit unserem Know-how und Erfahrungswerten entstehen dann einzigartige Lösungen. Die Kosten für so ein Projekt können sehr gross schwanken, das kommt auf die Grösse, die verwendeten Materialien/ Designs und Möbel an. Somit ist diese Frage schwierig zu beantworten.
Der Innenarchitekt Martin Barmettler lebt seine Kreativität über verschiedene Kanäle aus. Sein Standbein ist jedoch die Innenarchitektur, mit der er, seit er mit seinem Vater sein eigenes Unternehmen gründete, seinen Lebensunterhalt bestreitet. Dabei begleitet er seine Kunden von der Konzeption bis hin zur Ausführung. Wenn Umbauten oder Renovierungsarbeiten anfallen, spielt auch hier der Innenarchitekt eine grosse Rolle. Des Weiteren ist Martin spezialisierter Möbeldesigner, der mit seinen Kunden zusammen die Unikate kreiert, die zum Stil des Auftraggebers sowie seinen Wünschen und Bedürfnissen passen.