Unser Körper ist ein komplexes Netzwerk aus Knochen, Muskeln, Sehnen und vielen weiteren Elementen, die es uns erlauben, durch unseren Alltag zu schreiten. Doch der Körper braucht Zuwendung und darum kümmern wir uns meist nicht, bis es zu spät ist und Beschwerden auftreten, die von Fehlhaltungen verschiedener Körperteile kommen. Vor allem die Tiefenmuskulatur wird häufig vernachlässigt, obwohl diese den Grundpfeiler für eine stabile, aufrechte und richtige Haltung darstellt. Trainiert man allerdings diese Muskelgruppen und Körperbereiche und eignet sich Wissen und Methoden an, können wir unserem Körper sehr leicht etwas Gutes tun, ihn stärken und wieder erhobenen Hauptes und beschwerdefrei unser Leben bestreiten.
Benita Cantieni wurde 1950 geboren und wuchs im St. Galler Rheintal nahe Vorarlberg in Österreich auf. Auf ihrer Seite https://www.cantienica.com/benita-cantieni findet sich eine ausfühlriche Beschreibung ihres bisherigen Lebensweges. Sie war 30 Jahre lang Journalistin mit Höhepunkten wie die Stelle als Chefredaktorin von Annabelle (Schweiz), Vogue (Deutschland) und SHAPE (Deutschland). Zudem war sie als Freelancer für diverse Zeitschriften tätig. Angefangen hatte sie trostlos mit der Sicht: „Mädchen müssen nicht studieren, sie heiraten ja doch“, die ihr von ihrer Umgebung vermittelt wurde. So wurde sie ohne Abschluss von der Schule genommen und musste eine Lehre als Verkäuferin im Schreibwarengeschäft ihrer Mutter absolvieren.
Sie verließ ihr Zuhause sehr jung – ein typisches Schicksal einer Frau ihrer Generation. Ab 1968 hatten mutige Mädchen mehr Chancen als jede Generation davor. Sie nutzte jede Chance, schnupperte in Design und Einkauf in der Mode und machte jung eine Karriere. Als sie sich langweilte, fand sie zum Schreiben. Die wichtigste Station in ihren beruflichen Abenteuern war die Ringier Journalistenschule. Die Tatsache, dass sie leicht und meistens gerne schreibt, war auch eine Voraussetzung für ihre jetzige Tätigkeit. 1997 schrieb sie ihr erstes Beckenbodenbuch. Da kamen Physiotherapeuten, Hebammen, Fitnessinstruktoren und Menschen aus allen Berufsrichtungen auf sie zu, weil sie lernen wollten, was sie entwickelte. Sie entschied damals, dass die Methode lern- und lehrbar werden sollte, und zwar als Geschäftsmodell. Seit 2006 ist das Ausbildungssystem Eduqua-zertifiziert. Bislang schrieb sie 27 Bücher über ihre Körperarbeit und unendlich viele Handbücher für die CANTIENICA®-Schüler.
Als Körperforscherin ist sie Autodidaktin. Sie kann logisch denken und das logisch Erdachte verständlich in Worte fassen und weiter geben. In ihrer Arbeit denkt sie den menschlichen Körper neu, was man an keiner Schule lernen kann. Ihr Unternehmen ist eine Aktiengesellschaft und sie ist noch Alleininhaberin. Der Sinn des Unternehmens ist die Verbreitung von CANTIENICA® Körper in Evolution durch qualitativ hochstehende Aus- und Weiterbildung. Seit 2019 ist das ein Lizenzsystem, zur Zeit gibt es 350 Lizenznehmer, hauptsächlich in Europa. Es gibt in Österreich bereits zahlreiche hervorragende CANTIENICA® Körper in Evolution-Trainerinnen – Tendenz steigend, aber derzeit gebremst durch die Coronakrise. Unterstützt wird sie durch Verwaltungsräte und fünf direkte Mitarbeiter im Office in Zürich. Sie hat zwei CANTIENICA®-Studios in Zürich mit einem Studioleiter und 12 teilzeit angestellten Instruktoren, vier Master Teacher und 12 Senior Teacher.
1997 bis 2006 habe ich noch im Journalismus gearbeitet, um Geld zu verdienen, um den CANTIENICA® Kosmos aufzubauen. Ich fuhr am Sonntagabend nach München, managte die Fitnesszeitschrift und fuhr Mittwochnacht zurück nach Zürich, um die CANTIENICA®-Methode zu entwickeln und zu verwirklichen. Das ist auch ein Teil meines Erfolges. Ich kann hart arbeiten. Aufgeben ist für mich selten eine Option. Ich bin in diesem Job Autodidaktin und war vorher Journalistin.
Ich trainiere auf jedem Schritt und jedem Tritt den ganzen Körper, von der Zehenspitze zur Haarwurzel. Während ich am Computer sitze und Fragen beantworte, pulsiere ich mit dem ganzen Körper. Das habe ich eine Weile geübt und jetzt macht es sich automatisch.
Ich wuchs krumm, litt unter einer mittelschweren Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung). Mit den Jahren kamen Folgeschäden, Beckenschiefstand, Arthrosen in mehreren Gelenken. Keine Therapie half. Die Ärzte rieten zu Gelenkersatzoperationen und Versteifung der Wirbelsäule. Ich hörte mich sagen: „Was soll ich mit künstlichen Gelenken, wenn ich mit den eigenen nicht zurecht komme?“ Das war ein Anfang. Ich begann, mit meinem Körper zu sprechen und ihm zuzuhören.
Was ist die Cantienica-Methode und was sind deren Anwendungsfelder?
CANTIENICA® Körper in Evolution ist eine Anleitung zur Selbsttherapie, Selbstheilung. Durch Veränderung von Fehlhaltungen zu Guthaltung kann alles, was nicht mehr stimmt, wieder stimmig gemacht werden. Fußdeformationen, Fehlhaltungen der Beine, des Beckens, der Schultern und des Kopfes können Teil des Trainings sein.
Nein. Im Gegenteil. Zuviel „Schulanatomie“ oder „Schultherapie“ kann hinderlich sein. Ich habe das Konzept entwickelt und entwickle weiterhin das Gegenmodell zur Anatomie, die auf dem Sezieren von Totem basiert: Ich seziere mit Augen und Händen und Einfühlungsvermögen die Körper lebender Menschen und leite daraus den idealtypischen Körper ab. Es gibt unter den besten CANTIENICA® Körper in Evolution-Trainern alles, Therapeuten, Anwälte, Floristen, Hebammen, Drogisten, Sänger und Schauspieler. Diese lebendige Anatomie hat einen Namen: Vivatomie® ist ein geschützter Begriff und beschreibt den Menschenkörper in seiner ganzen Lebendigkeit.
Es gibt zu dieser Grundausbildung eine übersichtliche Kurzfassung zum Herunterladen unter: https://cf4a3d4e-b789-45c5-8b5b-67392443779e.filesusr.com/ugd/9a17a2_72e7faed3dae4bc9b1d8726dd8c4c67d.pdf
Das CANTIENICA®-Training kommt ohne Hilfsmittel aus. Das ist mir sehr wichtig: Der Körper ist perfekt. Er hat alles, was er braucht, in sich.
Nun liebt der Mensch und auch sein Körper Abwechslung. Ich selbst unterrichte nie die gleiche Choreographie zweimal. Ich gestalte jede Lektion neu.
Gymnastikbälle, Ballone, Therabänder, Ombow, T-Bow sind Hilfsmittel, mit denen fortgeschrittene CANTIENICA®-Trainer Abwechslung in ihre Lektionen bringen können, jedoch nicht müssen.
Jeder Muskel am Körper ist gleich wichtig. Jeder. Keiner kann allein funktionieren, jeder Muskel braucht die Vernetzung.
In den letzten 200 Jahren spielten nur die äußeren Muskeln große Rollen. Die Tiefenmuskulatur wurde vernachlässigt. Das führte dazu, dass in den meisten Trainings nur die äussere Muskulatur angepeilt wurde, also die 30 %, die von außen sichtbar ist. Durch die Arbeit aus den Knochen werden alle Muskeln von innen nach außen erreicht und trainiert.
Der Mensch gleicht einem Hochhaus aus Knochen. Ein Hochhaus wird hochgezogen, das machen die Knochen der Beine, die Wirbelsäule, der Schädel. Damit dieser Aufbau hält, müssen alle Muskeln zusammenarbeiten, auch die Rücken- und die Bauchmuskeln. Ein Hochhaus braucht indes zwingend Zwischenstockwerke. Das sind im Menschenhochhaus der Beckenboden, das Zwerchfell, der Mundboden, der Gaumen. Alle vier Zwischenstockwerke sind gleich wichtig. In unserer Methode wird der Mensch von unten nach oben aufgebaut. Der Beckenboden muss am meisten aushalten, wenn die Körperstockwerke darüber nicht stabil sind. Deshalb fängt Aufrichtung und Stabilität meistens im Becken an.
Die Liste der Beschwerden, die durch das regelmäßige Training nach der CANTIENICA®-Methode verhindert, gelindert oder repariert werden können, ist lang:
Fehlhaltungen aller Art von Skoliose, Hohlkreuz, Rundrücken, Beckenschiefstand bis hin zu O-Beinen oder X-Beinen.
Folgen von Fehlhaltung und Muskelschwäche sind Arthrose, Osteoporose, Gelenkbeschwerden, Verspannungen und Schmerzen.
Organsenkungen, Prolaps, Unterleibsschmerzen und die Erschlaffung der Beckenbodenmuskulatur können ebenfalls bearbeitet werden, genauso wie Inkontinenz (Blase, Darm), Hämorrhoiden oder eine Prostatavergrößerung. Fußdeformationen, Hallux valgus, Kopfschmerzen und Migräne bis hin zu Depressionen lassen sich ebenfalls behandeln.
Wie schon gesagt: Alles, was durch falsche Haltung kaputt gehen kann, kann durch gute Haltung repariert werden. Deformierte Knochen können lebenslang re-formiert werden.
Meine Methode ist Anleitung zur Selbstheilung. Und da ist unendlich viel möglich. Entscheidend ist, ob ein trainierender Mensch die Selbstverantwortung übernehmen möchte, die es braucht. Die Methode ist für Menschen in Opferhaltung nicht geeignet. Selbstwahrnehmung, Selbstverantwortung, Selbstliebe sind Voraussetzungen für nachhaltigen Erfolg.
Für den ersten Erfolg: einmal. Für lebenslangen Erfolg: immer. Das Training ist wichtig, um neue körperfreundliche Haltungen und Bewegungen zu erlernen. Diese müssen in den Alltag umgesetzt werden. Wer fünfmal pro Woche zum Training geht und den Rest der Zeit als Kartoffelsack rumhängt, hat wenig Erfolg. Wer regelmäßig ein bis zwei Stunden trainiert und die Achtsamkeit für die Bewegungen in den Alltag übernimmt, hat nachhaltig Erfolg.
Ich mache ein Beispiel. Meine Skoliose ist gerade, das Becken steht frei, die Beine sind gleich lang, mein Kopf sitzt gerade. Das bleibt so, solange ich trainiere. Würde ich aufhören mit dem Training, würde mein Rücken in das skoliotische Muster zurückfallen, das ich immerhin 47 meiner 70 Jahre kultiviert hatte. Ein versehrter Körper fällt in die Fehlhaltung zurück, wenn er nicht mehr gut gewartet wird.
Das ist für mich kein Nachteil, sondern im Gegenteil die ultimative Freiheit: Ich habe es in der Hand, wie ich mich halte. Ich bin Herrin in meinem Körperhaus. Das meint auch der Slogan CANTIENICA® Körper in Evolution: Um 100 Jahre in einem guten Körperhaus zu wohnen, muss ich diesen Körper kennen und pfleglich behandeln.
Benita Centieni ist autodidaktische Körperforscherin und die Entwicklerin des Konzeptes CANTIENICA® Körper in Evolution. Die Methode soll eine Anleitung zur Selbstheilung sein und kann bei zahlreichen körperlichen Beschwerden und Fehlhaltungen angewandt werden. Jeder Muskel im Körper ist wichtig und kann durch das Erlernen einer guten Haltung geheilt werden. Hilfsmittel werden nicht benötigt, bringen allerdings Abwechslung in das Training. Je nach Problem werden verschiedene Workshops angeboten. Es besteht zudem die Möglichkeit einer Ausbildung zum CANTIENICA® Körper in Evolution-Trainer.