Zurzeit gibt es immer mehr Kampfsportarten, die sich großer Beliebtheit in dem fußballverrückten Westen erfreuen. Insbesondere die Anzahl an asiatische Varianten, die hier mittlerweile ausgeführt werden, nimmt stetig zu. Kampfsport, so scheinen viele Menschen zu registrieren, hält nicht nur körperlich fit, sondern hat auch den Nebeneffekt, dass er in manchen brenzligen Situationen äußerst hilfreich sein kann.
Erwin Kump, 45 Jahre alt, führt die kleine Krav Maga Schule Basel für Selbstverteidigung, deren Türen unabhängig von Religion, Herkunft, Alter oder Geschlecht allen offenstehen, die friedfertige Motive haben, das Kämpfen zu lernen – sowie Selbstverteidigung, Schutz von Dritten oder schlichter Spass am Wettkampf. Die Atmosphäre der Schule ist familiär, die Teilnehmer gehen lobenswert freundlich und hilfsbereit miteinander um. Da die Schule keinem grossen Verband angehört, gibt es keinen Uniformzwang und keine Abzocke für Lizenzen, was zur konstruktiven Stimmung beiträgt. Jedoch hat Kump, zweifacher Familienvater, der in einem kleinen Dorf unweit von Basel wohnt und seine freie Zeit gerne an der frischen Luft im Grünen verbringt, ein grosses Netzwerk an befreundeten Kampfsport- und Selbstverteidigungsschulen, mit denen er partnerschaftlich zusammenarbeiten darf. Mit ihnen findet ein wertvoller Austausch statt und sie erlauben Kump, sich immer weiter fortzubilden.
Kump hat Biologie studiert und promoviert. Hauptberuflich war er lange Zeit in der zellbiologischen Forschung tätig. Heute arbeitet er Teilzeit in einer Stiftung, die sich für Vielfalt in der Landwirtschaft einsetzt. Sein Hobby seit Kindheit – Kampfsport und Selbstverteidigung – hat er in dieser ganzen Zeit immer fleissig gepflegt und darf es inzwischen nebenberuflich als zweites Standbein betreiben. Sein Studium hatte er teilweise durch seine damalige Arbeit als Türsteher in einem Basler Club finanziert und dabei wertvolle Erfahrungen gesammelt.
Die Krav Maga Schule Basel gibt es seit genau zehn Jahren: Im Oktober 2008 sind wir mit dem ersten Kurs gestartet. Begonnen hatte ich im Frühling davor mit einigen Freunden; wir mieteten einen Raum, um jeweils an den Wochenenden zusammen zu trainieren. Da sich immer mehr Leute angeschlossen haben, die aus diversen Gründen Selbstverteidigung lernen wollten, habe ich beschlossen, die Krav Maga Schule Basel zu gründen, zumal ich in jener Zeit in einem grösseren Verband gerade meine Ausbildung zum „zivilen Instruktor“ absolvierte. Die Kernmotivation war stets, den Leuten zu helfen, sich selbst zu schützen.
Ich kenne kein System, das derart umfassend ist wie Krav Maga. Es fasst Techniken aus einer riesigen Zahl an Kampfsystemen zusammen und bietet Lösungen für alle denkbaren Bedrohungen: Abwehr von Schlägen und Tritten, Befreiung aus Würge- und Haltegriffen, Taktiken im Kampf gegen mehrere Gegner, Bodenkampf, Abwehr von Messer, Stock und Pistole, Schutz von Drittpersonen und vieles mehr. Krav Maga stammt aus dem Nahkampfsystem von Armee und Sicherheitskräften, seine Kernkompetenz ist darum der physische Kampf. Hier liegt seine Stärke, aber auch ein kleines Defizit: Nur wenig Wert wird auf Gewaltprävention und Deeskalation gelegt. Diese beiden halte ich persönlich für sehr wichtig, weshalb ich mich diesbezüglich zurzeit intensiv weiterbilde und dies ins Training einbringe.
Wir bieten Kurse für Kinder ab 5 Jahren, für Teenager und für Erwachsene aller Altersklassen an. Es gibt neben dem „Standardtraining“ auch Kurse für spezifische Berufsgruppen, Wochenend-Workshops und eins zu eins Privatunterricht. Je nach Zielsetzungen und Bedürfnissen lernen diese Gruppen ganz verschiedene Aspekte; beispielsweise lernen Pflegefachleute ganz andere Dinge als Sicherheitskräfte oder wiederum als Grundschüler – aber alle drei Gruppen lernen, sich selbst gegen Übergriffe zu wehren. Die Kosten sind naturgemäss ganz verschieden, je nach Aufwand und benötigter Infrastruktur.
Ein grosser Vorteil von Krav Maga ist, dass es „verhältnismässig“ rasch zu erlernen ist. Die Techniken sind pragmatisch und sehr direkt, Krav Maga kommt ganz ohne Rituale und stilisierte Abläufe aus. Was funktioniert wird behalten, was nicht funktioniert wird verworfen. Oft bestimmt die Physik, welche Techniken man einsetzen soll. Ein Beispiel: eine Frau mit durchschnittlicher Statur und Kraft muss nicht jahrelang elegante Würfe und Hebel üben, die bei einem 90 Kilo-Mann sowieso nicht funktionieren. Sie hat aber durchaus gute Chancen sich zu wehren, indem sie beispielsweise einen Kugelschreiber als Waffe einsetzt. Aber um Ihre Frage etwas konkreter zu beantworten: Ohne Üben geht auch hier nichts. Wenn man zweimal wöchentlich intensiv trainiert, dann kann man sich schon nach zwei, drei Monaten Training sehr viel sicherer fühlen. Voraussetzung dafür ist Freude am Training und ein motivierendes Umfeld. Dafür ist die Krav Maga Schule Basel da.
Krav Maga ist eine unglaublich vielseitige Kampfsportart, die in den verschiedensten Gefahrensituationen nützlich sein kann. Außerdem kann sie mit Motivation recht schnell erlernt werden kann. Eine bestimmte Physik setzt der Sport nicht voraus – gemäss der Physik einer Person können nämlich passende Übungen erlernt werden. Jedoch werden Gewaltprävention und Deeskalierung traditionell nicht gelehrt – wichtige Aspekte in Gefahrensituationen, die man sich zusätzlich zum sportlichen Aspekt von Krav Maga aneignen sollte.
Mehr dazu finden Sie auch unter: www.kravmagaschule-basel.ch und www.kinder-selbstverteidigung.ch