Gewisse Hunderassen brauchen sehr viel Pflege. Regelmäßiges Bürsten und pflegen des Felles gehört zu einer artgerechten Hundehaltung dazu. Nichtsdestotrotz bleibt manchmal nicht genügend Zeit, um dieses Pflegeprogramm täglich durchzuführen. Deshalb gibt es zahlreiche Hundesalons, welche unterschiedliche Dienste zur Pflege des geliebten Haustieres anbieten und sich bemühen die liebsten zu pflegen und zu verwöhnen. Wie der Alltag eines Hundesalons aussieht, haben wir im Gespräch mit der hundefahrenen Bettina Stöckli erfahren.
Bettina Stöckli ist seit 20 Jahren aktiv im Hundesport und Präsidentin des Schäferhundeclub Ortsgruppe St. Gallen-Appenzell. Sie ist Alleinunternehmerin und besitzt einen Hundesalon. Da sie einen eigenen Hund besitzt und schon immer sehr tierlieb war, machte sie eine Lehre als Hundecoiffeuse, welche sie in Zürich absolvierte. Ihr jetziges Geschäft übernahm sie aus dritter Hand. Diese besteht schon seit mehr als 60 Jahren und ist in ganz St. Gallen bekannt. Sie und ihr Team haben sich auf verschiedene Rassen spezialisiert und dadurch einen guten Kundenstamm aufgebaut. Ihr Spezialbereich sind die unterschiedlichen Rassen und Ausstellungshunde. Des Weiteren bietet sie Zahnreinigung mit Ultraschall an, wofür es keine Narkose braucht.
Schön ist, der Kundenkontakt und die Beziehung, welche wir zum Tier aufbauen können. Es ist eine große Vertrauensbasis und das wissen wir zu schätzen. Wir dürfen kreativ sein und manchmal sind wir das Sprachrohr der Tiere, wenn es um ihre Bedürfnisse geht. Wir beraten die Kunden betreffend Pflege und Haltung. Das ist auch nach meiner 30-jährigen Erfahrung nicht langweilig. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung und wir müssen die Körpersprache der Tiere und der Charakter sehr schnell lesen und erkennen können.
Je nach Rasse braucht es eine gute Bürste und einen guten Kamm. Wenn es zu stark verfilzt ist, muss man leider scheren, hauptsächlich wenn er zugeplattet ist. Wir arbeiten stets zum Wohle des Tieres und irgendwann hilft der beste Balsam nicht mehr. Bei einigen Rassen reicht es einmal in der Woche ein gutes Bürsten und kämmen und andere brauchen die Pflege jeden Tag. Mit dem Baden sollte man vorsichtig sein. Es gibt sehr gute Hundeshampoos, aber es ist sehr wichtig, dass man es stark verdünnt. Das Shampoo sollte nie pur benutzt werden. Das Wichtigste ist jedoch, dass der Hund sehr gut gespült wird, sonst kann es zu Ekzemen kommen. Auch sollte man einen Hund nicht zu oft baden, denn alle 4 bis 12 Wochen, je nach Rasse, reichen aus. Das anschließend trocknen nicht vergessen.
Am liebsten habe ich eine Schere in der Hand. So kann ich dem Hund seine Haare zurechtschneiden und wieder etwas Schönes hervorbringen. Je besser eine Schere ist, es gibt wirklich bessere und schlechter, je besser gelingt mir meine Arbeit. Natürlich ist mit gutem Arbeitsmaterial auch die Arbeit für unsere Hände und Gelenke schonender. Es gibt auch für die verschiedenen Haartypen verschiedene Scheren. Ob Rauh- gelocktes- gerades- oder wattiges Haar benutzt man verschiedene Scheren. Für die Körpergröße oder Körperteile benutzt man auch unterschiedlich Scherengröße. Als Anfänger wäre ich sehr vorsichtig, denn die Scheren sind sehr scharf und die Verletzungsgefahr für das Tier ist doch erheblich. Da würde ich doch eher eine kurze Schere benutzen und auch eine, welche vorne an der Spitze abgerundet wäre.
Wir baden und föhnen die Hunde und im Anschluss werden die Hunde geschoren. Natürlich gehört auch die kleinere Zahnpflege (ohne Ultraschall) die Ohrenreinigung und die Krallenpflege dazu. Wir trimmen auch. Das heißt, dass wir bei rauhaarigen Hunde die toten Haare, welche zuhause auf dem Boden liegen, mit den Fingern, mit dem Trimmstein oder mit dem Trimmmesser entfernen. So kann das normale Wachstum des Haares gewährleistet werden. Wir haben auch Hunde welche nicht geschoren werden und nur gebadet und geföhnt werden, wie zum Beispiel Berner Sennenhunde oder Deutsche Schäferhunde. Die Zeitdauer ist sehr rasseabhängig. Das kann von einer Stunde bis zu vier dauern. Wir haben oft ängstliche Tiere, welche eine schlimme Vergangenheit hatten. Da kann man nur mit viel Ruhe und Zeit arbeiten und so gut es geht auf das Tier eingehen und versuchen, Vertrauen aufzubauen. Das sind die Highlights, wenn der Hund anschließend den Kontakt zu uns sucht.
Seit vielen Jahren hegt und pflegt der Hundesalon von Bettina Stöckli die Haustiere ihrer Kunden. Dabei achtet sie besonders auf das Wohl der Tiere und auf deren Bedürfnisse. Durch das Angebot der unterschiedlichen Pflegemethoden verfügt der Salon über ein breit gefächertes Spektrum, welches die individuellen Wünsche der Kundschaft erfüllt. Des Weiteren hat sich das Team auf die unterschiedlichen Rassen spezialisiert und kann dadurch auf die unzähligen Merkmale der verschiedenen Hunde eingehen.