Hundeerziehung, die auf Kommunikation und Beziehung basiert

Veröffentlicht am 16 März 2020 von Verena Arnold
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Wer sich dafür entscheidet, sich einen Hund zu holen, muss damit rechnen, dass dieser viel Aufmerksamkeit und Zeit beanspruchen wird. Man muss Verantwortung übernehmen und dafür sorgen, dass es dem Tier gut geht. Hat man eine stabile Beziehung aufgebaut, wird man jedoch auch mit einem treuen Familienmitglied belohnt, das man immer an seiner Seite weiß. Damit diese besondere Beziehung entstehen kann, ist Erziehung wichtig. Hund und Besitzer müssen erst lernen, wie sie richtig miteinander kommunizieren – dafür braucht man einen Trainer, der mit Methoden, Tipps und Einfühlvermögen hilft, diese Basis aufzubauen.

Michaela Huber ist 49 Jahre und stammt aus Linz. Die Veganerin kommt grundsätzlich aus der Buchhaltung und wechselte ins Webdesign. Sie ist immer schnell für Neues zu begeistern und arbeitet heute Teilzeit bei einem Unternehmen im Online-Marketing und als mobile Hundetrainerin mit Fokus auf das Verhalten des Hundes. Zu diesem Beruf kam sie wie die Jungfrau zum Kind. In der Kurzfassung kam sie von ihrem Spanien-Urlaub mit Hund (Mutter und Sohn) zurück. Sowas hatte sie überhaupt nicht geplant, sie wurde sozusagen etwas überrollt. 

Da sie früher schon einen Hund hatte und ihre Hündin Chica in Spanien ein sehr genügsamer und braver Hund war, dachte sie, dass die Latte für die Hundehaltung nicht sehr hoch liegt. Sie wurde dann in Österreich gleich eines Besseren belehrt und wurde Hundetrainerin aus ihrer eigenen Not heraus. In Österreich fand sie keine ansprechende Hundetrainerausbildung, daher verlegte sie ihre Ausbildung nach Deutschland, wo eine ganz besondere Reise begann. Ihren Trainingsplatz mietet sie bei einem Hundezentrum. Sie ist eine One-Woman-Show, was oft das Zeitmanagement zur Herausforderung macht. Ihr geheimer Traum ist ein Hundezentrum für Mensch und Hund, wo beide eine Platz finden, sich besser kennenzulernen.

Ihre Herzensangelegenheit heute ist und bleiben die Second-Hand-Hunde, besonders die Auslands-Tierschutz-Hunde. Wirklich tolle Hunde, die oft noch sehr ursprünglich sind, aber häufig falsch verstanden werden und nicht immer in unser Gesellschaftsbild passen. In der Zeit als Hundetrainerin hatte sie auch schon die Gelegenheit, direkt aus Rumänien Hunde zu holen und in Österreich zu vermitteln. Sie hat den Wunsch nach einer „sauberen“ Übergabe – nicht schnell am Parkplatz übergeben, ohne Kennenlernen davor. Dadurch entsteht oft noch mehr Leid, denn viele Menschen sind dann mit dem neuen Familienmitglied genauso überfordert, wie Michaela Huber es damals war. Viele geben auch gleich wieder auf, weil es eben nicht der erwartete Hund war.

Unsere Interviewpartnerin und Hundetrainerin Michaela Huber

 

Michaela, wie sieht für dich eine klare Kommunikation mit einem Hund aus?

Eine klare Kommunikation mit dem Hund basiert auf Vertrauen und Respekt auf beiden Seiten. Hunde „sprechen“ mit uns, nur sehr oft übersehen wir es im Alltagsstress, weil wir abgelenkt sind oder wir verlernt haben, auf den Hund zu achten. Wenn meine Hündin in der Wiese steht und sehr konzentriert ohne große Körperspannung auf einen Punkt in der Ferne schaut, dann weiß ich, dass das die Aufforderung zu einem Spiel ist. Die meisten Menschen würden sagen, der Hund ignoriert mich. Ich sage immer, der Spaziergang mit dem Hund soll wie ein Essen mit einem Freund sein. Wenn ich mich nicht für meinen Freund interessiere und mit meinem Handy spiele oder Fragen nicht beantworte, dann darf ich mich nicht wundern, wenn mein Freund mit dem Nachbartisch lieber spricht als mit mir.

 

Dein Angebot beinhaltet Seminare und Kurse für Hunde und deren Besitzer. Welche Leistungen werden am meisten bei dir gebucht?

Am meisten werden die Haustermine gebucht. Menschen, die Probleme mit ihrem Hund in den eigenen vier Wänden oder auch außerhalb haben. Da die meisten Missverständnisse zuhause beginnen, ist das der beste Trainingsplatz für Veränderungen – in einem sicheren Umfeld. Alle Probleme, die man zuhause hat, verstärken sich, wenn man das Haus verlässt, weil der sichere Raum verlassen wird und die Reize für den Hund mehr werden. Viele Menschen sehen aber die Vorzeichen zuhause nicht, da hier das Konfliktpotenzial um einiges weniger ist und die Toleranz der Hundehalter größer ist, als draußen.

 

Hast du bestimmte Elemente, die nie in deinen Kursen fehlen dürfen?

Körperaktives Spiel! Die Basis für Vertrauen und Bindung. Leider ist bei uns immer noch das klassische Balli-Spielen der Renner unter Hundehalter. Das damit das nicht erwünschte Jagdverhalten verstärkt wird, ist den meisten nicht bewusst.
Körperaktives Spiel ist ein Spiel mit dem Menschen. Es ist dem Fangenspielen, dass man als Kind gespielt hatte, noch am ähnlichsten. Der Hund weiß, er darf nicht zu weit von dir weg sein, denn sonst ist er nicht mehr interessant für dich und zu nah darf er auch nicht sein, sonst erwischt du ihn. Wenn ein Mensch mit seinem Hund spielt, sieht man wieviel Kommunikation stattfindet und im Spiel würde sich der Hund nie von seinem Menschen entfernen. Beim Spiel mit dem Hund sollte man auch wieder Kind sein, damit es richtig Spaß macht, aber alleine damit haben schon viele Erwachsene Probleme – einfach mal wieder Kind zu sein.

 

Wie viele Kurse und Seminare brauchen neue Hundebesitzer deiner Erfahrung nach, um erste Erfolge mit ihrem Tier erzielen zu können?

Das ist genauso verschieden, wie die Hunde es selber auch sind. Da ist von einem Hausbesuch bis zu doch einige Termine alles möglich. Die Frage ist immer, wie schwer tut sich der Mensch mit Veränderungen und wie sehr möchte er die Veränderung wirklich. Der Hund kann es oft sehr schnell, aber wenn der Mensch es nicht schafft, werden beide im alten Muster stecken bleiben. Grundsätzlich sind auch Menschen, die noch auf ihren Bauch hören, viel schneller unterwegs. Denn wie auch in unserer Gesellschaft, gibt es auch in der Hundewelt schon viele Vorgaben, Bewertungen, Systeme, Methoden und viel Halbwissen, das viele Hundehalter im Kopf haben und versuchen, daraus das Richtige zu machen. Das ist wie bei der Kindererziehung, wenn man immer darauf achtet, dass man als Eltern alles richtig macht, ohne darauf zu achten, was mein Kind eigentlich möchte. Da könnte es dann mal zu Problemen kommen.

Eine klare Kommunikation mit dem Hund basiert auf Vertrauen und Respekt auf beiden Seiten

 

Vertrauen und Respekt

Ein Hund kommuniziert immer mit seinem Besitzer – dessen Aufgabe es ist, darauf zu achten und auf den Hund einzugehen. Allerdings kann durch falsches interpretieren oder ignorieren oft eine problematische Beziehung entstehen. Hier setzt Michaela Huber an. In Hausbesuchen versucht sie Mensch und Tier zu helfen, eine Beziehung aufzubauen, die auf Vertrauen und Respekt basiert. Dafür ist das körperaktive Spiel ein sehr wichtiger Teil, bei der sowohl der Hund als auch der Besitzer viel lernen können. Vor allem die Besitzer haben oft Schwierigkeiten damit, sich auf ihren Bauch zu verlassen und wieder Kind zu sein. Dies ist allerdings im Umgang mit Hunden sehr wichtig – und Michaela Huber versucht dies zu vermitteln. Weitere Infos zu Michaela finden sich auf www.spielendführen.at.

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