Besondere Momente in stimmungsvollen Bildern einfangen und somit Menschen helfen, diese Momente besser in Erinnerung zu behalten ist eine wundervolle Arbeit. Gar nicht so selten kommt es vor, dass aus dem Hobby und der wachsenden Leidenschaft erst auf Umwegen der Traumberuf entsteht. Gerade Leidenschaft ist eine ganz wichtige Voraussetzung bei einem künstlerischen Beruf.
Der wohl häufigste Anlass, einen Fotografen zu beauftragen sind wahrscheinlich Hochzeiten. Aber die Art der Hochzeitsfotografie hat sich verändert, genau wie die Rituale und Zeremonien auch. Nicht jede Braut heiratet in Weiß und nicht jede Hochzeit findet in einer Kirche statt. Das bedeutet für den Fotografen, dass er sich immer auf neue Herausforderungen einstellen muss, um die Bilder zu den Hochzeiten genauso einmalig werden zu lassen, wie das Ereignis selbst.
Um mehr über diesen schönen Beruf zu erfahren, haben wir mit der Inhaberin von PHOTO-KUNST, der 29 Jahre alten Hochzeits- und Familien-Fotografin Kerstin Staubli gesprochen. Sie ist ein Beispiel dafür, dass die Berufswahl nicht für das ganze Leben bindend ist und es Sinn macht, seiner Leidenschaft zu folgen. Im schönen Zürich geboren, machte sie zuerst eine Ausbildung in der Apotheke und arbeitete dann in der Pharmabranche. Aber die, seit der Kindheit bestehende, Leidenschaft für die Fotografie motivierte sie, sich neu zu orientieren und so folgten ein Fernkurs und mehrere Workshops, um sich die nötigen Fachkenntnisse anzueignen, um sich 2013 als Fotografin selbstständig zu machen und inzwischen Hochzeiten in der ganzen Schweiz zu fotografieren. Seit 2017 hat sie nun auch ein eigenes Foto-Studio in Jenaz, das mit Spielecke, Wickeltisch und Rückzugsort zum Stillen, besonders familienfreundlich eingerichtet ist, denn Neugeborenen-Fotografie und Familienfotografie ist ein weiteres Spezialgebiet der reisefreudigen Fotografin, die im Studio ebenso gern arbeitet wie in der freien Natur.
Ich hatte bereits als Kind immer alles Mögliche fotografiert und mein Taschengeld in die Entwicklung der Filme investiert. Ich hatte schon früh den Drang, etwas Selbständiges auf die Beine zu stellen und für mich war von Anfang an klar, dass dies im Bereich Fotografie sein wird. Ganz am Anfang stand bereits der Wunsch Hochzeiten zu fotografieren. In meinem Bekanntenkreis gab es dann eine Anfrage, ob ich nicht die Ziviltrauung fotografisch begleiten würde. Danach kamen bereits rasch die nächsten Aufträge
Ich habe kein direktes Vorbild, schaue mir aber immer gerne die Arbeiten anderen Fotografen auf den Social-Media-Kanälen an und lasse mich auch gerne inspirieren.
Die Chemie zwischen Hochzeitspaar und Fotograf sollte stimmen. Deshalb ist bei mir ein Kennenlerngespräch vor der definitiven Buchung im Preis enthalten. Ganz wichtig ist, dass sich das Brautpaar gut über den Fotografen informiert. Hat dieser bereits mehrere komplette Hochzeiten fotografiert oder basiert sein Portfolio auf sogenannten Styled Wedding Shoots, das sind sogenannte gestellte Shootings und haben wenig mit einer realen Hochzeit zu tun. Wichtig ist, dass der Hochzeitsfotograf eine Ersatzkamera zur Hochzeit mitbringt. Ich fotografiere jede Hochzeit mit zwei Kameras. Und zum Schluss ganz wichtig, der Bild-Stil des Fotografen muss einem gefallen. Jeder Fotograf hat seinen eigenen Stil. Dieser wird natürlich nicht bei jedem Hochzeitspaar angepasst, deshalb nur bei jemanden buchen, wo der Stil zu einem selber passt. Der Preis sollte nicht in erster Linie über die Buchung entscheiden. Vergleicht das Preis/Leistungsverhältnis. Wie viele Bilder bekommt ihr, wann und wie erhält ihr eure Bilder, wie viele Bilder werden bearbeitet usw.
Puh, da gibt es einige. Wenn der Bräutigam die Braut zum ersten Mal im Brautkleid sieht. Die Tränen in den Augen der Brautmutter während der Trauung. Mir gefällt das Ambiente von Hochzeiten sehr gut, Love is in the air, es herrscht eine leichte Nervosität und große Vorfreude auf das bevorstehende Ereignis.
Anhand einer Checkliste, welche ich bereits bei einem Vorgespräch mit dem Brautpaar erstelle, weiß ich genau, wann und wo ich mit meiner Kamera parat stehen muss, um die schönsten Momente des Tages einzufangen. Nach einem Hochzeitstag geht es für mich direkt weiter mit der Bildsicherung und danach der Bildbearbeitung. Für mich gehören das Fotografieren und die Bildbearbeitung ganz eng zusammen. Auf Wunsch erstelle ich für die Brautpaare auch gerne individuell gestaltete Fotoalben.
Ich empfehle eine Kontaktaufnahme möglichst frühzeitig. Gerade die beliebten Hochzeitsdaten und die Sommermonate sind meist sehr früh ausgebucht. Sobald das Datum steht, sollte man auch den Hochzeitsfotografen kontaktieren, dies ist meist so 9-12 Monate im Voraus der Fall. Wenn man einen ganz bestimmten Fotografen ins Aug gefasst hat, kann eine möglichst frühe Anfrage nie schaden.
Wir danken Kerstin Staubli für diesen interessanten Einblick in den Beruf des Fotografen und die Welt der Hochzeitsfotografie, die sicher manchem zukünftigen Brautpaar Anregungen bietet, wie sie den passenden Fotografen für die eigene Hochzeit finden, damit auch ihr besonderer Tag in unvergleichlichen Bildern festgehalten werden kann. Die Wahl des Fotografen scheint ähnlich wichtig zu sein, wie die Wahl des Brautkleides und der Location für die Hochzeit.