Nicole Rohner interessierte sich schon früh für das Thema Persönlichkeitsentwicklung. Als sie im familiären Umfeld mit großen Herausforderungen konfrontiert wurde, nahm sie selbst zum ersten Mal an einer Systemischen Aufstellung teil. Inzwischen bietet sie diese Dienstleistung als Einzelunternehmerin seit mehr als fünf Jahren für ihre KlientInnen an.
Nicole wurde zunächst Lehrerin für die Primarstufe. Zeitgleich machte die heute 38-Jährige eine Ausbildung beim Bewegungstheater in London. Sie begann, sich für gesellschaftliche Fragen und Zusammenhänge zu interessieren. Auf die Frage, wie stark wir von der Gesellschaft geprägt sind, fand sie Antworten im Studiengang der Ethnologie und Gender Studies in ihrer Heimatstadt Basel.
Nicole belegte Intensivkurse und Seminare zur Systemischen Aufstellung und geht selbst immer wieder in die Supervision. Weiterbildung ist ihrer Meinung nach sehr wichtig. Sie sieht Lernen als einen lebenslangen Prozess an. Das bestärkt sie darin, effektive Lösungen für zwischenmenschliche Konflikte und Unstimmigkeiten aller Art zu erarbeiten, sei es im beruflichen Umfeld oder in den Familien oder Partnerschaften ihrer KlientInnen.
Ich habe mehrere Jahre lang Stellvertretungen als Lehrerin in verschiedenen Kantonen übernommen und drei Jahre lang fest an einer Schule gearbeitet. Auch als Radiomacherin, Schauspielerin und im Service habe ich vielfältige Berufserfahrungen gesammelt. Das sind alles Berufe, bei denen man viel mit Menschen aller Gesellschaftsschichten zu tun hat. Man erhält einen weitgefächerten Einblick in die Situation vieler Individuen, Familien und Teams. Wo auch immer ich war, haben Menschen schnell Vertrauen zu mir gefasst. Es fanden intensive persönliche Gespräche statt. Ich zähle die Fähigkeit, mich in kürzester Zeit auf Menschen einzulassen, ihnen zuzuhören, ihnen Raum zu bieten und sie zu bestätigen zu meinen Stärken.
Meiner Erfahrung nach holen sich die meisten eher zu spät als zu früh Hilfe. Das liegt vielleicht auch daran, dass die Hemmschwelle relativ hoch ist. Dem möchte ich abhelfen mit einem niederschwelligen Angebot. Es kann punktuell angefordert werden, sozusagen „wenn es brennt“, oder lieber noch etwas früher, damit keine große „Feuerwehrübung“ daraus entsteht.
Mein Angebot eignet sich für alle Menschen, die bereit sind, ihr Leben in die Hand zu nehmen, hinzuschauen und Verantwortung zu übernehmen. Man braucht keinerlei Vorkenntnisse, nur die Bereitschaft, sich auf etwas Neues einzulassen. Sogenannte AnfängerInnen sind sehr willkommen. Ich sage bewusst „sogenannte“, weil ich nicht in diesen Kategorien denke. Ich erlebe alle Menschen als reich an Lebenserfahrung, Wissen und Expertise. Auch wenn sie das Instrument der Systemischen Aufstellung noch nicht kennen, so bringen sie viel Know-how mit. Für mich ist jede Aufstellung sehr aufschlussreich. Ich kann von jeder Person, der ich begegne, selbst viel lernen.
Eine Sitzung dauert in der Regel zwei bis drei Stunden. Meistens arbeite ich im Einzelsetting, auf Wunsch auch in Kleingruppen. Zuerst wird eine Auslegeordnung mit den Themen durchgeführt, die einem auf dem Herzen liegen. Wir erarbeiten gemeinsam eine zielorientierte Fragestellung. Danach beginnen wir das Thema aufzustellen, das heißt, wir geben den wichtigsten AkteurInnen einen Platz im Raum. Das geschieht in Form von beschriftetem Papier. Meine Kundin oder mein Kunde nimmt ihren beziehungsweise seinen Platz ein. Ich leite die Aufstellung und nehme die Rollen der weiteren Beteiligten ein. So klären wir Stück für Stück die verstrickte Situation. Es geht dabei hauptsächlich um die Klärung der Rollen und Verantwortlichkeiten in den verschiedensten Beziehungen. So kann ein Großteil des Konfliktpotentials aus dem Weg geräumt und eine gute Lösung gefunden werden.
Ich bin keine Kommunikationsexpertin. Aber was ich sicher sagen kann, so altmodisch es sich anhört: „Ehrlich währt am längsten.“. Lieber ehrlich und direkt sein als verschlungen und verschwurbelt. Natürlich sollte ich meinem Vorgesetzten keine Fluchwörter an den Kopf werfen. Das ist nicht zu empfehlen. Aber ich kann vielleicht einen Brief schreiben, den ich nicht absende, in dem ich ungefiltert alles ausdrücke und auch sehr emotional sein darf. Dieses Ventil hilft schon mal, ersten Dampf abzulassen.
Wem das Briefe schreiben nicht so liegt, dem kann ich empfehlen, im Voraus eine Aufstellung zu machen. Gerade vor schwierigen Verhandlungen ist dies sehr empfehlenswert. So kann die Situation geklärt und die eigene Position gefasst werden. Dies hilft beim eigentlichen Gespräch, mit kühlem Kopf den eigenen Standpunkt zu vertreten und dabei sachlich zu bleiben.
Bewegung an der frischen Luft, ausschlafen, sich Auszeiten nehmen. Handyfreie Zeiten und Zonen, vor allem im Schlafzimmer, einrichten. Sich nicht zu sehr anpassen. Auf die eigenen Bedürfnisse achten. Wirklich ehrlich sein mit sich selbst und sich immer wieder fragen: Was ist mir wirklich wichtig? Mache ich das, um jemandem zu gefallen, gut anzukommen oder macht es mich wirklich glücklich? Nehmen Sie Ihre Gefühle ernst. Sie sind ein wichtiger Indikator und Wegweiser. Zudem ist eine gute Portion Humor immer hilfreich. Ich weiß, es klingt abgedroschen, aber nehmen Sie das Leben und vor allem die Arbeitswelt nicht allzu ernst. Lachen Sie immer mal wieder über sich selbst. Das ist wirklich sehr befreiend.
Nicole Rohner sammelte in verschiedenen Berufen Erfahrungen, bevor sie anfing, Systemische Aufstellungen anzubieten. Ihre Arbeit basiert auf ihrer Fähigkeit, sich in kürzester Zeit auf Menschen einzulassen, ihnen zuzuhören, ihnen Raum zu bieten und sie zu bestätigen. In Einzelsettings und auf Wunsch auch in Kleingruppen hilft sie ihren Klienten, sich ihrer Rollen und Verantwortlichkeiten in den verschiedensten Beziehungen zu klären und Lösungen für Konfliktpotenziale zu finden.