Das Boulder-Klettern ist eine immer beliebter werdende Methode, sich körperlich fit zu halten. Gleichzeitig hat der Kletterer dabei jede Menge Spass. Die Parcours werden den individuellen Fähigkeiten angepasst, so dass am Ende einer Klettertour zumeist ein Erfolgserlebnis steht. Campusboard, Kugeln, Griffeboard’s, Hangelparcour und Schlingentrainer wird man bald nicht mehr missen wollen und sich schon auf das nächste Gruppentraining freuen.
Der 43-jährige Florian Roth aus Bassersdorf ist stolzer Vater von drei Kindern. Zum Klettern ist er schon mit 13 Jahren gekommen. Ausbildungen hat Florian als Augenoptiker und Industriekletterer. Aber er hat auch schon Jobs im Gartenbau und als Ofensetzer gehabt. Selbständig war er zwischendurch als Eventorganisator und DJ. Irgendwann hatte er es satt, als Angestellter zu arbeiten und gründete den “GrindelBoulder”. Hier kann Florian Roth sein Hobby mit dem Beruf verknüpfen.
Auch wenn die Verantwortung allein auf seinen Schultern lastet, hat er doch ein Team von Helfern und Freunden um sich herum. Ingo K. ist ein Externer, der Florian als Cheftrainer und Routenschrauber unterstützt. Auch ehrenamtliche Boulderfreaks stellen für den “GrindelBoulder” vor allem am Wochenende tolle Parcours zusammen.
Der GrindelBoulder wurde 2011 von Alejandro und mir eröffnet. Leider musste Alejandro wieder aussteigen. Seither führe ich die Halle alleine.
Bouldern kommt aus dem Englischen und bedeutet Felsbrocken. Bouldern ist das andere Klettern. Ohne Seil. Es kommt nicht auf große Höhen an, sondern auf Körperbeherrschung und gezielte Bewegungsabläufe, also auf Technik und effizienten Krafteinsatz.
Wir sind immer auf Absprunghöhe von maximal 4 Metern über starken Matten.
Meines Wissens hat sich noch nie jemand beim Bouldern tödlich verletzt. Wir wollen kein Abenteuer mit Risiko, deshalb bouldern wir.
Wir betreiben Krafttraining zum punktuellen Einsatz der Maximalkraft am Griff. Beim Klettern geht es mehr um Kondition, um lange Wege in der Wand und Abenteuer, beim Bouldern brauchen wir schnelle und .schwungvolle Griff- und Trittfolgen. Wir klettern dynamisch, nicht statisch.
Bouldern ist ein Sport für alle Altersgruppen. Es ist ein natürlicher Drang des Kleinkindes, sich am Stuhl hochzuziehen, sich aufzurichten. Das ist der Anfang des Boulderns.
Darum sind bei uns Kinder in Begleitung und Aufsicht ihrer Eltern willkommen, sobald sie sicher laufen können. In der vorderen unserer beiden Hallen gibt es dafür eigens eine Kletterburg.
Die Kinderkurse starten ab 8 Jahren, gehen bis 14 Jahre. Richtige “Kletteraffen” dürfen schon ab 6 Jahren mitmachen. Dazu braucht es aber das Ok der Trainer. Sie achten darauf, dass die Jüngeren nicht in der Gruppe abgehängt werden. Die jüngeren Kinder können das fehlende Alter durch geschicktes Klettern bereits ausgleichen.
Wichtig ist uns, dass die Kids sozusagen spielerisch bouldern lernen, nicht durch Drill.
Deshalb richten wir Kindergeburtstage und Kids-Events aus.
Was Kindergeburtstage betrifft, ist der GrindelBoulder ganz gross. Ab sechs Jahren und sechs Kindern schmeissen wir die Party und die Eltern können einkaufen, spazieren gehen oder bei uns Kaffee trinken und die Show geniessen. Angepasst ans Alter wird gebouldert und wir spielen und spielen und spielen. Nach 2 Stunden ist der Spass zu Ende und alle können abends müde ins Bett fallen.
Der Kids-Event „Klein und Gross“ ist für alle Familienmitglieder geeignet: Väter, Mütter, Onkel, Tanten, Göttis und Gottis, die mit ihren Kindern etwas zusammen erleben wollen. Einmal im Monat während der Wintersaison laden wir am Sonntag morgen von 9:30 Uhr bis 12 Uhr zum Bouldern ein. Die Events stehen unter verschiedenen Mottos und wechseln sich immer etwas ab. Wir schrauben extra Kinderboulder für die ganz Kleinen und bieten ein geführtes Programm. Man kann aber auch selbstständig unterwegs sein. Hier haben wir auch einen Platz für die Kids, die noch nicht laufen können.
Bouldern beansprucht viele Sinne und fast alle Muskeln des Körpers. Die Anstrengung ist einem nicht so sehr bewusst, da man ja einfach nach oben kommen will. Einen Boulder zu knacken, bedeutet meistens, dass man auch ein „Problem“ gelöst hat. Deshalb nennen wir Boulderrouten auch „Probleme“. Natürlich nicht im negativen Sinn, da wir ja gern etwas zu knabbern haben und das Erfolgserlebnis umso grösser ist, wenn ein „Problem“ gelöst ist. Dies überträgt sich sehr schnell auf die persönliche Einstellung und man fängt auch im Leben an, Probleme zu lösen.
Für zappelige Kinder ist der Sport ideal, da sie hier an ihre Grenzen gehen können. Natürliche Instinkte werden geweckt, Sicherheitsbewusstsein und Selbstvertrauen werden gestärkt. Gefährlich ist bouldern so gut wie gar nicht. Natürlich kann man sich verletzen, aber im Vergleich zu anderen Sportarten wie Fussball, Hockey usw. steht Bouldern sehr gut da. Eine spezielle Kleidung ist nicht erforderlich. Lange Hosen und T-Shirt genügen. Lediglich spezielle Schuhe, die in der Wand Halt geben, braucht man. Wir haben Schuhe in allen Größen zum Verleih für eine einfache Gebühr.
Der GrindelBoulder gehört zu den Hallen die am häufigsten neu geschraubt werden. Spätestens alle 14 Tage haben wir wieder 20 bis 30 neue Probleme für euch bereit. Nach Wettkämpfen sogar jede Woche. Die Griffe werden aufwendig geputzt und unsere Schrauber-Crew sorgt für neue Boulder und Abwechslung. In der Halle haben wir momentan ca 150 Boulder geschraubt. Da gerade der Wettkampf Move & Groove läuft, sind es etwas weniger als im normalen Betrieb.
Die GrindelBoulder-Halle ist die grösste Halle im Raum Zürich und die zweitgrösste in der Schweiz.
Im GrindelBoulder wird besonderer Wert auf Familienfreundlichkeit gelegt. Wer sich nicht selbst an die Kletterwand wagt, ist herzlich eingeladen zuzuschauen. Zahlreiche Events fördern die Zusammengehörigkeit unter den verschiedenen Altersgruppen. Für Abwechslung an der Kletterwand ist dadurch gesorgt, dass immer wieder neue Boulder geschraubt werden. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt und die zahlreichen ehrenamtlichen Boulder-Freaks schrauben, was ihnen ihre Fantasie eingibt.