Es wirkt verrückt: Menschen treffen sich, um sich in einem Raum einsperren zu lassen und dann anschließend auf Zeit den Ausweg durch das Lösen von Rätseln zu erlangen. Die Rede ist von Escape Games. Um was es sich dabei genau handelt und wie die Entwicklung voranschreitet, verrät uns der Geschäftsführer von zwei Escape Rooms.
Roland Arato ist 25 Jahre alt und Besitzer von zwei Escape Rooms. Er ist in Zürich geboren und international aufgewachsen. Während seines Studiums an der Universität Zürich im Fach Betriebswirtschaftslehre kam bereits die Idee auf, gemeinsam mit vier Partnern, Escape Räume zu eröffnen. Als Inspiration dazu dienten Roland Arato eigene Besuche von Escape Räumen im Ausland. Diese Geschäftsidee wollten sie in Zürich umsetzen. Mittlerweile, 1,5 Jahre nachdem die Idee entstanden war, sind die beiden ersten Escape Räume mit den Namen „das Wrack“ und „The Heist“ fertiggestellt.
Wir haben damals in Budapest selber viele Escape Games gespielt, es waren sicher um die 30. Faszinierend fand ich das gesamte Konzept, ein Abenteuer zu erschaffen, was dann jemand durchspielen kann. Zu einem gewissen Grad, war es wie Computerspiele zum Leben zu erwecken, mit den Spielern als Hauptdarsteller.
Das traditionelle Ziel von Escape Games besteht darin, aus einem Raum zu entkommen. Sei es ein Gefängnis oder das Labor eines verrückten Professors. Wir gehen da ein bisschen anders an das Ganze heran. Bei uns geht es darum, eine Mission zu erfüllen. Im „Wrack“ muss man in ein versunkenes U-boot eindringen. Bei „The Heist“ muss man innerhalb kürzester Zeit einen Tresor knacken und dann flüchten. Mein Lieblingsraum war eigentlich sehr simpel eingerichtet, hatte dafür aber eine geniale Story und viele unerwartete Rätsel.
Um ein möglichst gutes Escape Game bauen zu können, muss es eine gute Balance zwischen gut durchdachten Rätseln, Atmosphäre und Story geben. Schließlich wollen wir, dass die Spieler in unsere Geschichte für 60 Minuten ganz eintauchen können. Das ist auch das, wobei ich das Gefühl hab, dass wir uns von anderen Raumanbietern abheben. Für alle unsere Räume haben wir eine gut überlegte Hintergrundstory und die Rätsel sind demnach ausgestaltet. Wir wollten weg von „Schlüssel – Schloss“ Rätseln, um unseren Spielern eine einmalige Erfahrung bieten zu können.
Der Wettbewerb zwischen Escape Room Anbietern nimmt zu, da auch die Konkurrenz immer mehr wird. Diese Zunahme im Wettbewerb sieht man auch an den sich drastisch verbessernden Escape Räumen. Es reicht nicht mehr, einen „überdurchschnittlichen“ Escape Raum anzubieten, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Die wachsende Escape Room-Gemeinschaft bringt aber auch viel Gutes mit sich. Es gibt mittlerweile Escape Game-Messen, wo sich Anbieter treffen, um zu sehen, in welche Richtungen sich Escape Games entwickeln. Technologie und eine solide IT Infrastruktur wird in Escape Räumen ebenfalls immer präsenter, was dann in die Richtung von „Augmented Reality“-Escape Räume geht.
Zusammenfassend ist die Idee der Escape Räume ein Erfolg für Roland Arato, denn er konnte aus einem Hobby ein eigenes Unternehmen aufbauen. Die Escape Räume sind durch die zahlreichen Anbieter sehr im Trend und mit Sicherheit eine gute Alternative, um vom Alltag abzuschalten. Genau das Richtige für Leute, die auf Spannung und Rätsel stehen.