Auf dem Bau geht es manchmal ruppig zu. Hier zählt, was man kann, hier werden die Arbeitnehmer noch gefordert. Gefragt ist nicht nur handwerkliches Können, sondern auch Stärke. Doch bei all der Arbeit, die gewissenhaft und exakt ausgeführt wird, müssen Sicherheitsvorschriften eingehalten werden – denn Sicherheit geht vor.
Mitten in dieser von Männern bestimmten Welt steht Prisca Alonso-Mathys, die seit rund vier Jahren in einem Gerüstbauunternehmen in Aesch arbeitet und nun seit einem Jahr führt. Nur durch Zufall kam sie zu diesem Job, denn ursprünglich ist die 34-Jährige Sozialpädagogin. Ihr Vater hat das Geschäft vor dreissig Jahren aufgebaut. Nach einem Todesfall in der Familie war für die zweifache Mutter und glücklich verheiratete Ehefrau jedoch klar: Sie muss ihren Vater unterstützen.
Inzwischen hat sich der Vater aus dem Geschäft zurückgezogen. Er steht seiner Tochter, die die Geschäftsleitung übernommen hat, aber nach wie vor tatkräftig zur Seite. Seine Erfahrung ist für die junge Unternehmerin und ihr Team, bestehend aus sechs Mitarbeitern, wertvoll.
Wir sind Baselbieter mit Hauptsitz in Aesch. Unser breites Spektrum an Gerüstvarianten bringen wir in der ganzen Nordwestschweiz an den Kunden. Dies können Gerüste für Baudienstleister des Hochbaus, der Bauinstallation und des sonstigen Baugewerbes sowie private Haushalte sein, die ihr Haus renovieren oder beispielsweise eine Solaranlage installieren möchten. Am meisten werden bei uns Gerüste für Maler-, Spengler- und Dachdeckerarbeiten benötigt.
Ein guter Gerüstmonteur muss nicht nur Kraft haben, sondern auch schwindelfrei sein und präzise und gewissenhaft arbeiten können. Das Produkt des Gerüstbauers, also sein Gerüst, ist streng genommen ein sicherer Arbeitsplatz in der Höhe: Da sind die Vorschriften streng und geben genau vor, wie ein Gerüst aussehen beziehungsweise stehen soll. Aber da, wo der Gerüstmonteur sich vorwärtsbewegen muss undweniger Schutz besteht, muss er sich selbst mit der nötigen Ausrüstung absichern.
Die tägliche Situation sieht so aus: Der Gerüstmonteur ist hauptsächlich draussen bei fast jedem Wetter und mit hohem Körpereinsatz tätig und mit der ständigen Verantwortung belastet, Sicherheit in der Höhe für Dritte und sich selbst zu gewährleisten. Dies setzt voraus, dass man aus einem bestimmten Holz geschnitzt ist. Rechtlich ist der Gerüstmonteur vom GAV geschützt, sofern der Arbeitgeber angeschlossen ist.
Kunden melden sich entweder telefonisch, per Mail oder über unser Kontaktformular, und geben uns vor, für welche Arbeiten sie ein Gerüst benötigen, für welchen Zeitraum und wo es stehen soll. Einer unser Mitarbeiter wird sich das Objekt vor Ort ansehen oder anhand von Plänen die Masse aufnehmen. Danach werden Aufwand und Materialkosten wie Miete berechnet und als Offerte an den Kunden versendet. Nach der Zusage und der rechtzeitigen Terminangabe erfolgt die vereinbarte Montage und darauffolgend die Übergabe an den Kunden. Nach der «Werkvollendung» übernimmt der Kunde das Betriebsrisiko für das Gerüst. Am vereinbarten Demontagetermin wird das Gerüst wieder entfernt.
Die Bandbreiten, in denen sich der Gerüstbauer bewegen kann, sind relativ klein. Das Gerüst als Endprodukt wird in den meisten Fällen «qualitativ» gut sein müssen! Ich würde daher eine Mitgliedschaft beim SGUV, Nähe zum Objekt und Information durch den Gerüstbauer als Auswahlkriterien definieren.
Etwa ein Fünftel der Gerüstbauer sind beim Schweizerischen Gerüstbau- Unternehmer-Verband (SGUV) angeschlossen, der seine Mitglieder auf der Homepage publiziert. Der SGUV setzt auf höhere Standards in der Branche, unter anderem in der Ausbildung oder fairen Behandlung der Mitarbeiter.
Da die Dienstleistung des Gerüstbauers viel Personal und Materia lverbindet, ergibt es durchaus Sinn, Anbieter aus der Region zu wählen, um unnötige Transportkosten zu vermeiden.
Der Eindruck, den der Gerüstbauer beim Kunden hinterlässt, ist auch wichtig. Der Gerüstbesteller sollte den Kunden beispielsweise über seine Rechte und Pflichten im Umgang mit Gerüst informieren. Nur auf Normen und besondere Geschäftsbedingungen zu verweisen reicht u. E. nicht aus.
Meiner Meinung nach sollten Kunden auch Gerüstbauer meiden, die einen Vertrag nur mündlich abschliessen möchten und keine Informationen zu den Themen Sicherheit sowie Rechte und Pflichten geben – mögen diese auch noch so günstig sein. Das mag am Anfang billiger und einfacher erscheinen, kann aber bei Unstimmigkeiten oder gar bei einem Unfall auf dem Gerüst schlecht enden.
Als erstes empfehlen wir Kunden, drei unabhängige Offerten von Gerüstbauern in seiner Region anzufragen. Der Kunde sollte sich im Klaren sein, was seine Rechte aber auch Pflichten sind. Auf unserer neuen Website www.fmathys.ch informieren wir alle, die sich ein Gerüst stellen lassen möchten – ungeachtet dessen, ob sie sich für uns oder einen anderen Gerüstbauer entscheiden. Dort stellen wir Informationen zu den Rechten und Pflichten, möglichen Anforderungen und sonstigen Informationen rund um das Gerüst zur Verfügung.
Es war keine einfache Entscheidung für Prisca Alonso-Mathys, ihren alten Job aufzugeben. Allen Schwierigkeiten zum Trotz ist die 34-Jährige heute eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die ein Unternehmen mit sechs Mitarbeitern führt. Mit der Unterstützung ihres Ehemanns treibt sie die Firma weiterhin voran und arbeitet an der Modernisierung diverser Prozesse, um das Unternehmen auch für die Zukunft zu wappnen.