Schreiben ist seit jeher eine Tätigkeit, die von den Menschen gehegt und gepflegt wird, ob aus Vergnügen oder reiner Notwendigkeit. Schrieb man früher gezwungenermassen auf Papier, ermöglichen es uns die heutigen Technologien, Ideen, Gedanken, Arbeiten und Termine digital festzuhalten. Ein Textwerk, das veröffentlicht werden soll oder einen besonderen Wert für den Urheber hat, sollte nicht nur vom Schreibenden, sondern auch von einem Profi auf Fehler
kontrolliert werden.
Claudia Bartholdi, Jahrgang 1978 und ursprünglich aus Südtirol, hat als selbstständige Unternehmerin «Das letzte Auge GmbH» gegründet. Der Betrieb ist eher diversifiziert aufgestellt und betreut klassische Textwerke sowie Geschäftsberichte, Magazine, Konzepte, Flyer, Broschüren, Inserate, Briefe, Buchprojekte, Websites, Videos mit Untertiteln, Social- Media-Inhalte, Blogs, Wikis und vieles mehr. Auch für wissenschaftliche Arbeiten wird das
Unternehmen angefragt und viele Kunden kommen aus der Werbe- und/oder Grafikbranche.
Aufgrund des Erfolgs ihrer Dienstleistungen als freie Korrektorin, Lektorin und Texterin konnte Bartholdi nach knapp eineinhalb Jahren Selbstständigkeit eine weitere Korrektorin einstellen.
Gemeinsam kümmern sie sich von verschiedenen Büros aus um die Textwerke ihrer Kunden und sind auch die ideale Stellvertretung füreinander. Sollte das Arbeitspensum einmal nicht von den beiden zu bewältigen sein, können sie auf ein sehr wertvolles Netzwerk von Kolleginnen und Kollegen zurückgreifen.
Schon früh entdeckte Bartholdi die Liebe zu den Büchern, die sie mitnahmen auf viele Reisen in ferne Länder und Welten. Als Frau eines Natur- und Wildnispädagogen zieht es sie in ihrer Freizeit oft nach draussen, jedoch verliert sie sich gerne auch im Brettspiel und digitalen Gameplay. Knapp zwanzig Jahre war Bartholdi in der IT- Branche tätig und hat dort bei einem der grössten Schweizer IT-Outsourcing-Unternehmen in
Kaderfunktion im Verkauf/Einkauf gearbeitet, wo sie für die Kundenberatung, Erwirkung bester Einkaufs- und Verkaufskonditionen beim Hersteller, umfassende Auftragsabwicklung, Sicherstellung der Lieferung und anschliessendes Fakturawesen zuständig war. Während dieser Zeit absolvierte Bartholdi diverse Weiterbildungen im Marketing- und Verkaufsbereich und hielt sich mit aktuellen IT-Zertifizierungen auf dem Laufenden. Die für ihren heutigen Beruf wichtigen Grundlagen hat sich Bartholdi an der Medienschule Nordwestschweiz angeeignet und
dort während zwei Jahren nebenberuflich die Ausbildung zur dipl. Lektorin MNS absolviert. Bei Susanne Pavlovic durfte sie eine weitere Lektoratsausbildung besuchen.
Ich war 20 Jahre lang sehr glücklich in meinem vorherigen Beruf und habe ihn immer gern ausgeübt. Eines Tages habe ich mir jedoch genau diese Frage gestellt: Gibt es etwas, das du noch lieber machst, das du leidenschaftlich gern machst? Und ja, da gibt es etwas … Schon als kleiner Bücherwurm liebte ich es, umfangreiche Aufsätze zu schreiben, spannende Geschichten zu lesen oder in tiefgründigen Gedichten zu schwelgen. Meinen Mitmenschen raubte ich beinahe den letzten Nerv, da es mich immer und immer wieder in die Liechtensteinische Landesbibliothek zog, um neues Lesefutter einverleibt zu bekommen. Dieser starke Sprach- und Lesehunger ist auch heute noch ein treuer und zuverlässiger Begleiter: Als glühende Liebhaberin des deutschen Sprachschatzes erfüllt es mich mit grosser Freude, wenn sich neue Texte auf den Weg zu mir machen und ich mich ihnen mit geballter Sprach- und Wortlust widmen darf. Aus dieser Passion heraus habe ich mich zur dipl. Lektorin MNS weitergebildet und «Das letzte Auge GmbH» gegründet.
Als ich vor ein paar Monaten meine ehemalige Deutschlehrerin im Supermarkt getroffen habe und sie gleich rief «Ah, du warst die, die immer die schönen Aufsätze geschrieben hat», wusste ich, dass ich im richtigen Beruf gelandet bin.
Genauigkeit, Zuverlässigkeit, absolute Diskretion und Termintreue sind für mich das A und O bei der Arbeit. Die Kunden vertrauen uns ihre Textwerke an, die wir mit grösster Sorgfalt bearbeiten. Die Texte entsprechen beispielsweise nach einem Korrektorat den üblichen Konventionen der Korrektheit: Rechtschreibung, Grammatik und Interpunktion (Zeichen- /Kommasetzung). Die aktuell gültigen Sprachregeln bilden die Grundlage, stilistische Korrekturen oder Anpassungen werden keine vorgenommen. Standardmässig arbeiten wir in einem gängigen Textverarbeitungsprogramm wie Microsoft Word im Überprüfungsmodus, Adobe Acrobat im Kommentarmodus und weitere. Ein Korrektorat ist auch klassisch mit Rotstift auf Papier, direkt auf der zu bearbeitenden Website oder in einem DTP-Programm bzw. CMS- System möglich, kann vor dem Layout erfolgen oder auch, wenn der Text bereits gesetzt ist. Sollte der Anspruch jedoch sein, dass der Text systematisch überprüft und verbessert werden soll, bietet sich ein Lektorat an. Dabei werden beispielsweise komplizierte Sätze vereinfacht oder umgangssprachliche Formulierungen an die Standardsprache angepasst. Textergänzende Elemente werden ebenfalls unter die Lupe genommen. Ein Lektorat kann starke Eingriffe in einen Text bedeuten, auch bei guten Texten. Geachtet wird zudem auf einheitliche Typografie, homogene Beschriftungen und Formatierungen, konsequente Schreibweise und so weiter.
Wichtig ist, dass der Tonalität und dem Stil der Schreibenden stets Rechnung getragen wird und die «Handschrift» nicht verändert wird.
Printer! Sie sind sehr wichtige «Mitarbeiter». Meistens erreichen uns die Texte per E-Mail oder werden auf einer Plattform zum Download bereitgestellt. Nachdem wir die erste Korrekturschlaufe digital vollziehen, wird das jeweilige Textwerk ausgedruckt. Dann erfolgt die zweite Korrekturschlaufe auf Papier, da so meistens etwas entdeckt werden kann, das sich auf dem Bildschirm noch verstecken konnte.
Bei Unsicherheiten konsultieren wir die bewährten Ratgeber des Duden-Verlages: «Die deutsche Rechtschreibung», «Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle» oder «Das Stilwörterbuch». Diese liegen bei uns in vierfacher Form vor: als Software lokal auf dem PC installiert, in App-Form auf dem Handy, als klassische Bücher im Regal und als Zugriffsmöglichkeit auf der Website. Bei Fragen zu Helvetismen (heisst es nun Schoki- oder Schoggimousse?) steht das physische Nachschlagewerk «Schweizerhochdeutsch» bereit, das vom «Schweizerischen Verein für die deutsche Sprache» im Duden-Verlag herausgegeben worden ist. Ebenfalls eine gute Quelle sind Walter Heuers «Richtiges Deutsch» und Ralf Turtschis «Zeichen setzen». Bei besonders kniffligen Fragen hilft eine Facebook Gruppe, in der verschiedene Lektoren, Korrektoren, Texter etc. vertreten sind. Dort wird gerne darüber diskutiert, welche korrekte Schreibweise nun warum und weshalb gültig ist. Bei stilistischen Fragen oder möglichen Gebräuchlichkeiten/Vorlieben kann beispielsweise auch eine «Abstimmung» initiiert werden, die eine Tendenz erkennen lässt, was die Mehrheit bevorzugt.
Zu klären ist meist am Anfang, ob ein Korrektorat oder ein Lektorat benötigt wird. Vielfach wird unter beiden Begriffen das Gleiche verstanden und die Kundschaft sagt «Korrektorat», meint jedoch «Lektorat». Deshalb benennen wir zuerst die Unterschiede, die weiter oben bei der Frage 2 bereits etwas beschrieben sind. Um dann eine möglichst genaue Offerte abgeben zu können, ist ein Zusendung eines Ausschnittes aus dem jeweiligen Textwerk sehr hilfreich. Falls dies nicht möglich ist, erstellen wir aus den Angaben der prognostizierten Zeichenanzahl ein grobes Angebot, das einen Richtwert bietet, um welche «Hausnummer» es sich handelt. Ein persönliches Gespräch oder Treffen, in dem die Erwartungen, Zeitpläne, gewisse Richtlinien und anderes möglichst genau kommuniziert werden, sorgt dafür, dass die Durchführung des Auftrags ohne Missverständnisse und zur vollen Zufriedenheit beider Parteien passiert.
Da es je nach Textart, -Qualität, -Komplexität und so weiter zu zeitlich unterschiedlich grossen Aufwendungen kommen kann, ist es im Voraus jeweils nicht absehbar, wie viel Zeit die Bearbeitung des Textwerkes in Anspruch nehmen wird. Verrechnet wird deshalb immer nach effektivem Aufwand. Meist sind wir in der Angebotsphase zu grosszügig, beziehungsweise zu vorsichtig mit den offerierten Zeiten und die Kundschaft freut sich dann über den günstigeren Preis.
Um erfolgreich als Korrektorin zu arbeiten, sollte man Wert auf Genauigkeit, Zuverlässigkeit, absolute Diskretion und Termintreue legen – geht es bei den Textwerken ja meist um Dokumente, die für den Schreibenden bzw. das dahinterstehende Unternehmen von grosser Wichtigkeit sind. Bei einem persönlichen Treffen vorab können Erwartungen, Zeitpläne, betriebsspezifische Schreibweisen etc. mit den Kunden besprochen und letzte Fragen geklärt werden. Altbewährte Fachliteratur in klassischer Buchform, moderne Hilfsmittel wie das Internet, Foren in Social-Media-Kanälen und geschätzte Kollegen stehen zur Verfügung, wenn die Korrektorin einmal nicht weiterweiss.