Ein leidenschaftlicher Tanz

Veröffentlicht am 4 September 2019 von Verena Arnold
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Karin Schneider, 1973 in Zürich geboren und wohnhaft, ist eine vielseitige Frau. Die Mutter von zwei Kindern hat nämlich gleich zwei Berufe erlernt. So liess sie sich zum einen zu Werklehrerin an der Schule für Gestaltung Zürich (heute ZHdK) und zur Illustratorin an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Luzern ausbilden. Ihre eigentliche Leidenschaft gehört aber dem Tanz – genauer gesagt dem Tango.

Begonnen hat alles damit, dass der Vater von Karin Schneider sich Anfang der 80er-Jahre für den argentinischen Tango zu interessieren begann. Tatsächlich war der Tango zu jener Zeit in der Schweiz kaum bekannt. 

Ihre Eltern waren beide als Tanzlehrer tätig, als ihr Vater begann, den argentinischen Showpaaren die in Europa tourten, nachzureisen, von ihnen zu lernen und das Gelernte in seine Kurse einzubauen.

Der Vater wurde Tango-Lehrer und Karin Schneider half ihm dabei als seine Assistentin. So wurde der Grundstein für ihre eigene Tango-Karriere gelegt. Heute arbeitet die 46-Jährige nebenberuflich auch als Tango-Lehrerin. 

Unsere Interviewpartnerin Karin Schneider ist als Gestalterin und Tango-Tänzerin tätig

 

Karin, du bist als Gestalterin und Tango-Tänzerin tätig. Wann hast du deine Leidenschaft für den Tanz entdeckt? Seit wann tanzt du Tango und was fasziniert dich an der Stilrichtung besonders?

Ich kam mit dem Tango als Kind in Berührung, da ich meinen Vater oft an seine Tango-Anlässe und -kurse begleitet habe. Ich war als Helferin an der Kasse und Bar oder unterstützte meinen Vater als Assistentin in den Kursen.

Meine Leidenschaft für den Tango habe ich aber erst später, also etwa 1991 entdeckt. Auslöser war der Auftritt eines wunderbaren Tänzers. Seither habe ich viel getanzt und ausprobiert. Der Tango selbst hat sich währenddessen ständig verändert – und ich mit ihm.

 

Wie hebt sich Tango nach deiner Ansicht von anderen Tanzrichtungen ab? Welche Tangokurse leitest du und mit welchen Gastlehrerpaaren arbeitest du häufig zusammen? Bei welchen Tango-Projekten wirkst du mit?

Der Tango entspricht keiner Norm. Niemand hat es je geschafft, die Musik oder die Tanzschritte je in Regeln zu bannen. Er ist immer im Wandel und nicht zu zähmen. Deshalb bieten sich für jede*n Tänzer*in die Möglichkeit zu forschen und zu erfinden. Das hebt diesen Tanz von anderen ab.

Der Tango funktioniert wie eine Sprache: Rasch lernt man, einzelne Sätze zu sprechen und damit glücklich zu werden – oder man lernt weiter und fängt an, die Sätze zu variieren, freier zu sprechen, Geschichten zu erzählen und immer tiefere in die Sprache vorzudringen. Das hat mich stets fasziniert.

Seit einigen Jahren leite ich eine Practica am Donnerstagabend im GZ Wipkingen. Alle können teilnehmen, egal welches Niveau man hat. Die Themen variieren jeweils. Ich arbeite immer wieder mit den gleichen Gastlehrern zusammen wie zum Beispiel mit Felipe Slimobich aus Buenos Aires oder meinen ehemaligen Lehrern Analia Vega und Marcelo Varela. Mit ihnen organisiere ich jeweils die Kurse, wenn sie in Zürich sind. Zudem organisiere ich mehrere disziplinübergreifende Tangoworkshops, in denen ich mit Lehrpersonen aus anderen Sparten wie Kampfkunst, Tanz, Musik und Sport zusammenarbeite.

Einmal jährlich organisiere ich zusammen mit anderen Tangolehrerinnen einen Frauenaktionstag anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt an Frauen. Wir organisieren Kurse und spenden den Erlös an die Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ).

 

Welches spezielle Schuhwerk empfiehlst du zum Tango? Wo ist das Tanz-Equipment für Anfänger erhältlich? Welche Hilfsmittel setzt du häufig in den Kursen ein, um Tänzern die Schrittfolgen beizubringen?

Wenn man sich intensiver mit Tango befassen möchte, lohnt es sich, gute Tanzschuhe zu kaufen. Ich empfehle meist Mundo Flamenco in Zürich oder Munay in Basel. Was die Kleiderwahl angeht, gibt es keine Regeln. Die einen mögen es leicht bekleidet, die anderen elegant, die anderen im Schlabberlook. Auf jeden Fall sollte uns die Kleidung beim Tanzen nicht einschränken.

Mein Lieblingshilfsmittel für die Kurse sind weisse Wandtafelkreiden. Damit zeichne ich Formen auf den Boden, um Schritte oder Rhythmen zu erklären.

 

Wie vereint sich deine Leidenschaft für den Tangotanz mit deinen aktuellen Arbeiten als Gestalterin? Du bist oftmals als Lehrperson für gestalterische Fächer an Schulen tätig. Welche Fächer unterrichtest du und welche Projekte führst du mit den Schülern im Unterricht durch?

Für mich haben sich die beiden Disziplinen nie wesentlich voneinander unterschieden. Die Herangehensweise war immer die gleiche. Beides erfordert assoziatives Denken, die Fähigkeit, sich für eine Idee zu begeistern und mit Frust umzugehen, der Wille, die Technik zu beherrschen und das Bedürfnis, die Tiefe der Sache zu verstehen. Zudem habe ich in beiden Disziplinen eine Vorliebe für geschwungene Formen.

Ich bin immer wieder als Lehrperson an verschiedenen Schulen tätig und unterrichte Technisches & Textiles Werken, Bildnerisches Gestalten und Zeichnen. Wenn möglich unterrichte ich Inhalte, die ich selbst gut beherrsche, damit ich auch aus meinem persönlichen Fundus schöpfen kann. 

Karin kam mit dem Tango als Kind in Berührung

 

Spannend für jeden Schüler

Seit 1997 unterrichtet Karin Schneider selbstständig den argentinischen Tango. Die 43-Jährige ist Einzelunternehmerin. Ihr Angebot nennt gerne «TangoTools». Der Grund: Das Angebot setzt sich aus verschiedenem Know-how zusammen, das sich Karin Schneider über all die Jahre als Tango-Tänzerin angeeignet hat. Sie verfügt über einen riesigen Fundus, der viele Themen und Aspekte des Tangos enthält, die für jeden Tango-Schüler spannend sind. Mehr dazu erfährt man auf www.karinschneider.ch.

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