Die Lösung liegt im Menschen

Veröffentlicht am 10 Juni 2019 von Verena Arnold
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Im Zeitalter von „Höher – Weiter – Schneller“  geraten viele Menschen an ihre Grenzen. Dabei ist nur teilweise der Druck von außen, der dabei so belastet. Oft ist es auch so, dass die Ansprüche an sich selbst zu hoch sind und wenn dann Beides zusammen kommt, folgt nicht selten der Zusammenbruch. Früh genug erkannt, kann man dieser Entwicklung aber durchaus entgegen steuern. Das Problem erkennen, den Weg aus der Situation und zu sich selbst zurück und zum eigenen Potenzial zu finden, gelingt am besten in einem Coaching, in dem die Situation wertungsfrei betrachtet und aufgelöst werden kann.

Wir wollten mehr über diese Möglichkeit, Menschen an ihrer Belastungsgrenze zu helfen, erfahren und haben mit Marianne und Rolf Flury von der Praxis für Lösungs-Impulse in Solothurn gesprochen. Neben ihrem Unternehmen verbindet sie die gemeinsame Freude an ihren Hunden, 2 Berner Sennenhunde und 2 Labradore. Marianne Flury liest zudem sehr gern,   geht oft schwimmen und hört meditative Musik, um sich vom intensiven Praxis- und Schulalltag zu erholen, wobei sie sich auch in ihrer Freizeit sehr für Themen wie Psychologie interessiert. Rolf Flury begeistert sich für Oldtimer und erholt sich gern in der Provence. Gemeinsam haben sie 2 Söhne, aber für Beide ist es auch die jeweils die zweite Ehe. Marianne hat aus ihrer ersten Ehe eine Tochter und Rolf einen Sohn.

Beide haben viel erlebt und auch ihre beruflichen Wege gingen nicht immer geradeaus. Marianne Flury wurde 1964 in Solothurn geboren und wuchs auch dort auf. Als junge Erwachsene bekam sie Kontakt zur türkischen Kultur und heiratete mit 19 Jahren in eine türkische Familie hinein. Dadurch lernte sie intensiv die Sprache und auch den kulturellen Hintergrund kennen.

Auch ihre Berufswahl wurde dadurch beeinflusst. Nach der Geburt ihrer Tochter absolvierte sie die Ausbildung als Übersetzerin/Dolmetscherin mit ursprünglichem Schwerpunkt interkulturelles Dolmetschen, später Gerichtsdolmetscherin und war anschliessend zum ersten Mal selbstständig und mit einem eigenen Übersetzungsbüro als Dolmetscherin tätig und dabei auch vom türkischen Konsulat anerkannt. Ihre Hauptgebiete waren Strafverfolgung, besonders Drogenfahndung, Telefonkontrollen, Gerichtsdolmetscherin und Dolmetschen bei Asylbefragungen von kurdischen Folteropfern.

Dazu kam der Sozial- und Gesundheitsbereich, also übersetzen von OP- und Unfall-Berichten, usw., sowie Dolmetschen bei Psychotherapiesitzungen und auch im Bildungswesen. Ab 2005 übernahm sie dann Vormundschaftsmandate und führte Psychosoziale Familienbegleitungen. Ihre Ausbildungen mit Masterausbildung in den Bereichen Coaching mit verschiedenen Spezialisierungen,  Fachhochschulabschluss CAS Case Managerin und erlangen des Eidg. Fachausweis zur Betrieblichen Mentorin war der Grundstein für ihre heutige Tätigkeit gelegt.

Durch das Dolmetschen war sie viel mit Problemsituationen von Menschen konfrontiert, bei denen sie immer wieder erlebte, dass ihnen zu wenig nachhaltige Lösungen angeboten wurden. Sie wollte Menschen die Möglichkeit geben, sich weiterzuentwickeln, sie fit machen, um für sich selber Lösungen zu finden. Und so gründete sie im Jahr 2009 zunächst allein die Praxis für Lösungs-Impulse.

Ihr Mann, Rolf Flury, 1958 in Basel/Riehen geboren und aufgewachsen mit Ausbildungen wie

Eidg. Fähigkeitsausweis als Kaufmännischer Angestellter, Eidg. Diplomierten Bank- und Finanzfachmann, Fachhochschulabschluss CAS Case Manager, Fachhochschulabschluss CAS Verhaltensorientierte Beratung und verschiedene Coaching-Ausbildungen, war bis zum Jahr 2001 im Bankenbereich tätig, zuletzt in der Geschäftsleitung einer grösseren Privatbank, bevor er  unverschuldet einen schweren Autounfall erlitt und mehrere Jahre nicht mehr berufstätig sein konnte und sich dann auch aus gesundheitlichen Gründen beruflich neu orientieren musste.

Durch seine eigenen Erfahrungen hat er sich für den Weg in die Arbeit im Case Management entschieden, die ja die Integration von verunfallten oder erkrankten Menschen beinhaltet und sich seine Fachkompetenz durch eine neue Ausbildung aber auch in der Praxis angeeignet. So durfte er verschiedene höhere Kaderpositionen im Sozialversicherungsbereich ausführen, bevor sich im Jahr 2013 entschied, sich in der Praxis für Lösungs-Impulse als Mitinhaber, sowohl im  Coaching, wie auch in der Geschäftsführung mit einzubringen.

Das Unternehmen ist nun eine AG und verfügt über drei Praxen mit Standorten in der Deutschschweiz. Der Hauptsitz ist in Solothurn, dazu die Standorte in Balsthal und Brugg. Das Team besteht aus 5 festen Mitarbeitenden und dazu kommen verschiedene Personen, mit denen auf Mandatsebene zusammengearbeitet wird.

Die Ausrichtung des Unternehmens ist breit aufgestellt. Zum einen die Coaching – Fachschule und daneben eine Praxis für Coaching, betriebliches Mentoring und Case Management. Es werden Personen in unterschiedlichsten schwierigen Lebenssituationen  in der gesamten Deutschschweiz begleitet. Für Marianne und Rolf Flury ist die Prävention oder frühzeitige Begleitung sehr wichtig, weil man damit oft schwerwiegende und lang andauernde Folgen, wie zum Beispiel Jobverlust oder Scheitern der Beziehung vermeiden kann. Das Angebot umfasst:

  •       Сoaching von Einzelpersonen in den Bereichen Burnoutprävention und Begleitung, also Arbeit an eigenen Mustern, wie anderer Umgang mit Situationen, Partnern oder Vorgesetzten
  • Kliniknachbetreuung: Schon in der Klinik werden Personen besucht, werden, ebenso wie auch der den Arbeitgeber, auf die Arbeitswiederaufnahme vorbereitet: Wann, welches Pensum, welche Verantwortungen, auf was muss geachtet werden, dann schrittweise Steigerung, auch in Absprache mit dem Arzt. Arbeitgeber sind häufig auch überfordert mit der Rückkehr von Mitarbeitern und kündigen diesen. Durch die Begleitung können wir oft Rückfälle und Kündigungen verhindern. Dem Arbeitnehmer bleibt der Arbeitsplatz, dem Arbeitgeber die Wertschöpfung erhalten. Wenn bereits präventiv unterstützt werden kann, kann eine Krankschreibung vermieden werden, der Arbeitgeber hat keine steigenden Prämien.
  • ADHS-Coaching: Zunehmend wird bekannt, dass auch viele Erwachsene unter AD(H)S leiden. Sie wurden jahrelang fehlbehandelt, haben Klinikaufenthalte wegen Depressionen, Überlastungen, Burnout hinter sich. Sie werden bei der Gestaltung ihres Alltags, Stabilisierung des Selbstwertes, Erarbeitung von Strategien für besondere Situationen unterstützt.
  • Beratung von Paaren – Beziehungscoaching
  • Case Management, die ganzheitliche Fallführung von krankgeschriebenen Personen und Begleitung bei der beruflichen Wiederintegration
  • Betriebliches Mentoring, welches die Begleitung und Unterstützung für Personen bei deren Belastungs- und Überlastungssituationen, sowie bei Veränderungs- und Entwicklungsprozessen im beruflichen Umfeld an deren Arbeitsplatz umfasst.

Dazu das Angebot der Coaching-Fachschule:

  • Coaching-Basisausbildung an 13 Standorten, auch intern bei grösseren Bildungs-Institutionen und in Unternehmen
  • Ausbildung zum eidg. FA Betrieblichen Mentor mit einem Partner (Krebs & Partner AG). Beide Ausbildungen zusammen sind zu 50% vom Bund subventioniert.
  • Breites Angebot an themenspezifischen Workshops, Trainings, Weiterbildungen, an unseren Standorten und in Unternehmen.

Der Vorteil dieser Kombination liegt darin, dass die Erfahrungen aus der Praxis direkt in die Ausbildungen einfliessen.

Unsere Interviewpartner Marianne und Rolf Flury haben die Praxis für Lösungs-Impulse

 

Marianne und Rolf, seit wann seid Ihr in der Praxis für Lösungs-Impulse tätig und welche Problematiken behandelt Ihr in euren Coachings hauptsächlich?

Die Praxis habe ich, Marianne, im Jahr 2009 gegründet. Zu einem grossen Teil kommen Menschen mit allgemeinen Belastungs- Überlastungssituationen zu uns, die im aktuellen Leben gerade nicht mehr weiter wissen. Da geht es häufig um Themen wie Burnoutvorstufen / Konflikte im Beziehungs- oder Berufsalltag / Neuorientierung (beruflich oder privat), Persönlichkeitsentwicklung, Reflexion und Veränderung der eigenen Lebensstrategien –

Ich, Rolf, bin seit 2013 Mitinhaber und in der Geschäftsleitung tätig. Mein Tätigkeitsbereich deckt sich mit den Aufgaben von Marianne. Ergänzend kommt noch das ADHS Coaching von Jugendlichen und Erwachsenen dazu.

 

In einer solch schnelllebigen Zeit wie der heutigen klagen immer mehr Personen über das Phänomen Burnout. Was gilt Eurer Erfahrung nach als häufigster Auslöser für die Krankheit und mit welchen Methoden wird Burnout in der Praxis für Lösungs-Impulse behandelt?

Innere Faktoren, die ein Burnout begünstigen:

Personen, die

  • hohe Anforderungen an sich stellen, sehr leistungsorientiert sind
  • sich nicht erlauben, Fehler zu machen
  • sehr harmoniebedürftig sind
  • dazu neigen, zu viel Verantwortung zu übernehmen, vieles was schief läuft, auf sich beziehen
  • einen schlechten Zugang zu ihrem Inneren haben
  • AD(H)S, nicht erkannt
  • und weitere

Äussere Faktoren, die ein Burnout begünstigen:

  • Ein Arbeitsumfeld, welches keinen Wert auf soziale Bedürfnisse der Mitarbeiter legt
  • Viele Aufträge gleichzeitig, ohne klare Priorisierung
  • Menschen, die auf meine Arbeit warten (Warteschlangen)
  • Mangelnde Wertschätzung
  • Teamkonflikte/Mobbingsituationen
  • und viele weitere

  

Zu welchen Hilfsmitteln greift Ihr in euren Coachings? Nach welcher Methodik arbeitet Ihr? Schreibt diese Methodik den Einsatz von Hilfsmitteln vor oder wie seid Ihr darauf gekommen, das Tool zu verwenden?

Wir arbeiten hauptsächlich systemisch-lösungsorientiert, nach der Individualpsychologie von Alfred Adler. Wir arbeiten mit Methoden aus der Gestalttherapie und NLP (neurolinguistische Programmierung) nach Robert D. Dilts. Das Ziel ist eine rasche Stabilisierung der Personen, indem wir ihre Ressourcen aktivieren, sie in eine Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit bringen, damit sie ihren Lebenssituationen wieder souverän begegnen können. Wir streben eine Verbesserung des Umgangs mit der Situation bereits ab der 1. Sitzung an. Sie lernen, sich anders zur Situation zu positionieren, eine Haltungsänderung einzunehmen und den Blickwinkel zu verändern.

 

Neben der Patientenseite betreut die Praxis für Lösungs-Impulse auch Unternehmen im Gesundheitsmanagement. Welche Maßnahmen können Unternehmen ergreifen, um Mitarbeitern ein gut betreutes betriebliches Gesundheitsmanagement zu bieten?

Als wichtig erachten wir eine, die Mitarbeiter wertschätzende, Unternehmenskultur. Wenn man den Mitarbeitern Freiraum lässt, sich mit ihren Ideen einzubringen, eine gewisse Eigenständigkeit zulässt, Wertschätzung für ihre Leistung gibt, bei Konflikten oder Überlastungssituationen eine Anlaufstelle bietet, wo Unterstützung geboten oder organisiert wird, sind und bleiben diese motiviert. Krankschreibungen, Demotivation und Fluktuation reduzieren sich, es können massive Kosten eingespart werden.  

 

Aufgeben ist keine Option

So ausweglos sich manche Situationen auch anfühlen, so sicher gibt es eine Lösung für fast jedes Problem. Und da man diese aber in der Regel selber nicht sieht, ist man gut beraten, sich einem Coach anzuvertrauen und sich auf dem Weg zur Lösung begleiten zu lassen. Idealerweise sucht man schon Unterstützung, bevor man das Gefühl hat, dass nichts mehr geht. Vielen Dank an Marianne und Rolf Flury für die ausführlichen Informationen über ihre Arbeit.

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