Voraussetzung ist allerdings, dass man es richtig nutzt. Wenn Menschen Informationen suchen, dann ist das Internet heute die erste Quelle. So auch, wenn man sich über Produkte und Dienstleistungen informieren möchte. Somit kann sich kaum ein Unternehmen leisten, auf einen Internetauftritt zu verzichten. Dieser muss aber so gestaltet sein, dass die Suchmaschinen die Seite auch unter den richtigen Suchbegriffen finden und so aussagefähig, dass der Kunde sich wirklich angesprochen und gut informiert fühlt und somit zur Kontaktaufnahme bereit ist.
Um mehr über die Möglichkeiten zu erfahren, haben wir mit dem aus Schwäbisch Gmünd stammenden und in Tübingen tätigen 34-jährigen Web-Designer Johannes Maneljuk gesprochen, der sich zur Aufgabe gemacht hat, Webseiten für Unternehmen zu erstellen, die diesen wirklich nützen. Nach dem Abitur hat er zuerst Rhetorik und Germanistik studiert, da er es schon immer spannend fand, welche Wirkung durch Worte, Gesten usw. erzeugt werden können. Danach war er als IT-Trainer und -Consultant tätig.
Bei dem Versuch, eine Website aufzusetzen und diese mittels geeigneter SEO-Maßnahmen lokal zu optimieren, der erfolgreicher verlief als erwartet, stellte er fest, dass dies genau die Tätigkeit ist, bei der er seine Leidenschaft für das Texten, das Marketing, die strategische Ausrichtung und die Programmierung zusammenbringen und ausleben kann. Das im Studium erlernte Wissen über die Wirkung des Wortes unterstützt auch seine Herangehensweise bei der Erstellung von Webseiten, denn dies ist eine der wichtigsten Möglichkeiten, die jeweilige Zielgruppe im Web anzusprechen.
Neben dem Selbststudium verschaffte er sich mit diversen Weiterbildungen in PHP, HTML, MySQL, SEO usw. eine solide Ausbildung im Bereich Webdesign und machte sich mit dieser Dienstleistung selbstständig. Sein Ziel ist, professionelle Webseiten zu gestalten, die durch ihr Design, ihre Lesbarkeit und durch ihre strategische Ausrichtung überzeugen. Dabei werden Webseiten als Einheit aus Programmierung, Design, Text und Wirkungsabsicht betrachtet. Die Webseiten werden also von vorneherein so designt, dass sie ihre Wirkungsabsicht erzielen. Derzeit arbeitet er allein, kann aber bei Bedarf zusätzlich auf ein Expertennetzwerk zugreifen.
Mein Fachwissen zum Thema Text und strategische Ausrichtung stammt, unter anderem, aus dem Studium. Dort lernte ich, Texte zielgerichtet zu gestalten. Webdesign fand ich schon immer spannend, und seit vielen Jahren bin ich ein großer Fan von Content-Management-Systemen (CMS) wie etwa WordPress. In diversen PHP-Kursen lernte ich, selbst CMS zu programmieren. Die Suchmaschinen-Optimierung habe ich für meine Abschlussarbeit in Rhetorik untersucht. Dort analysierte ich, ob rhetorische Strategien für ein besseres Ranking einer Website entscheidend sein können. Interessanterweise zeichnet sich dieses Bild immer deutlicher ab: Google und Co. verwenden immer ausgefeiltere Algorithmen, um dem Nutzer die passenden Suchergebnisse zu präsentieren. Zum Beispiel hat die semantische Suche sich sehr weiterentwickelt.
Am Web begeistern mich die grenzenlose Vernetzung, das Internationale und der gegenseitige Austausch. Als Tim Berners-Lee um 1990 die Auszeichnungssprache HTML und das Transferprotokoll HTTP entwickelte, war das Betreiben einer eigenen Website einer winzigen Minderheit vorbehalten. Heute kann jedermann, entweder auf eigene Faust oder mit professioneller Unterstützung, ein dynamisches Content-Management-System aufsetzen und seine Ideen ins Web miteinbringen – und das ohne jegliche Programmierkenntnisse! Das finde ich großartig.
Als eine wichtige Entwicklung in den kommenden Jahren sehe ich, neben dem Fokus auf mobilen Websites, die mobile Sprachsuche von unterwegs und den Ausbau von FAQ-Bereichen auf Websites. Das hat Google ja bereits in Angriff genommen.
Darüber hinaus wird das Thema Positionierung noch wichtiger werden. Wir können heute sehr genau bestimmen, welche Besucher aus welchem Grund unsere Website besuchen. Deshalb wird es noch wichtiger werden, die Website präzise an der jeweiligen Zielgruppe zu orientieren.
Eine klare Botschaft an die Zielgruppe anstatt einer Lobhudelei auf das eigene Unternehmen. Der Besucher muss sofort verstehen, welche Lösung das Unternehmen für sein spezielles Problem anbietet. Er muss sich verstanden und „abgeholt“ fühlen.
Ein klarer Appell („Call to Action”). Was soll der Besucher bestenfalls tun, nachdem er die Website besucht hat? Soll er sich beraten lassen, etwas buchen, etwas kaufen, sich zum Newsletter anmelden?
Videos, ausdrucksstarke Bilder und Texte helfen, die Aufmerksamkeit der Besucher zu erwecken.
Insgesamt bietet Webdesign Tübingen seinen Kunden eine ganzheitliche Beratung hinsichtlich der strategischen Ausrichtung einer Website an. Die zentrale Frage ist: Was soll mit der Website genau erreicht werden? Erst wenn diese Frage konkretisiert wurde, geht es mit den technischen Details, wie dem passenden CMS, dem gewünschten Design, dem richtigen Webhoster, notwendigen Sicherheitsmerkmalen, Datenschutzfragen, Suchmaschinen-Optimierung, Positionierung, Texte, Medien etc. weiter.
Los geht es ganz „old school“ mit Stift und Papier. Das sind für mich immer noch die wichtigsten Hilfsmittel. Dann geht es meist weiter mit Photoshop und InDesign. Schließlich wird das Website-Template mit WordPress aufgesetzt. Dabei sind der HTML-Editor Brackets oder Notepad++ meine ständigen Begleiter.
Unternehmen, die im Web nicht vertreten bzw. sichtbar sind, verschenken ein riesiges Potenzial, um für sich zu werben und Kunden zu gewinnen. Besonders traditionelle Branchen wie das Handwerk können von einer gut optimierten Website profitieren. Die Auffindbarkeit über Google kann nach wie vor entscheidend für den Geschäftserfolg sein.
Leider denken manche Unternehmen, dass es reicht, wenn sie „irgendeine Website“ haben. Dem ist nicht so. Eine Website alleine bringt wenig, wenn sie keine strategische Ausrichtung hat. Bevor eine 08/15-Website lieblos mit einem Baukastensystem zusammengeklickt wird, rate ich eher dazu, gar keine Website online zu schalten und sich ganz auf die Offline-Welt zu konzentrieren. Die Website ist mindestens die Visitenkarte im Web.
Wenn dies gelingen soll, sind einige Aspekte zu beachten, bei denen es nicht nur um die Frage des Programmierens geht. All die sogenannten Baukasten-Systeme sind im Grunde nur das Werkzeug, mit dem man die fehlenden HTML-Kenntnisse ausgleichen kann. Wirkliche Gestaltungsfreiheit hat man dabei aber nicht. Zudem ist es nicht ausreichend, einfach nur einige Elemente zusammen zu fügen. Diese System sind eher für Hobby-Seiten geeignet, die keinen bestimmten Zweck verfolgen. Wer einen Internet-Auftritt wünscht, der wirklich Wirkung erzielt, wird dies am besten mit Hilfe eines Profis erreichen. Vielen Dank an Johannes Maneljuk für dieses Gespräch und den Einblick in die Welt des Webdesign.