Im hektischen Alltag verliert man sich sehr schnell selbst aus dem Blick. Immer ist gerade etwas anderes wichtiger, als sich Zeit zur Pflege des eigenen Geistes zu geben. Die Folgen können nicht nur psychischer Natur in Form von Anspannung und Stress sein, sondern wirken sich über kurz oder lang auch auf das körperliche Wohlbefinden aus. Schlechte Haut, Schlaflosigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen sind nur einige der möglichen Symptome.
Dabei ist es so einfach, dem vorzubeugen. In einem Leben fern von Natur und Stille braucht es Zeiten, in denen man sich voll auf den eigenen Körper und seine Bewegungen konzentrieren kann. Bevor man es dann merkt, steckt man mitten in einer Art von Meditation, die es einem ermöglicht, wieder zu sich selbst zu finden. Taiji und Qigong sind zwei fernöstliche Lehren, die eine solche Zentrierung ermöglichen.
Unterrichtet werden sie zum Beispiel von Beatrix Vögeli bei Zeitinsel. Mit Taiji beschäftigt sich die Masseurin, die 3 Jahre mit Asylbewerbern gearbeitet und Deutsch unterrichtet hat, bereits seit 1990. Seit 2007 gibt sie Taiji- und Qigong-Kurse. Wir haben sie etwas genauer zu ihrem Angebot befragt.
Meine persönlichen Zeitinseln schaffe ich mir vor allem draussen in der Natur. Zweimal pro Woche joggen, wenn das Wetter es zulässt noch einmal pro Woche eine Runde mit dem Mountainbike. Täglich kürzere und längere (Wald-)Spaziergänge mit unserem Hund. Dann lese ich sehr gerne, gehe wenn immer möglich wöchentlich in die Sauna – und trainiere (meistens) täglich Yiquan [ein Qigong-System] oder meditiere.
Die Lomi-Lomi-Massage stammt ursprünglich aus Hawaii. Man arbeitet dabei mit langen, streichenden Griffen und massiert mit den ganzen Unterarmen. Das verwendete Öl wird vorgewärmt. So ist eine tiefe Entspannung möglich. Die Lomi ist eine Abwechslung für mich und meine Klienten.
An der Uni Bern (ca. 1990) hatte ich zum ersten Mal Kontakt mit Taiji. In der Ostschweiz habe ich damals aber leider keinen Lehrer gefunden und darum einige Jahre Kung-Fu trainiert. 2002 habe ich bei Daniel Züblin (QiSpace) in Winterthur wieder mit dem Taiji-Training begonnen. Auch hier hat sich der Rest zufällig ergeben … Aus einem Intensiv-Training ist eine 5-jährige Ausbildung geworden. 2007 entstand die Idee, selbst Kurse anzubieten, was sich dann auch gut entwickelt hat. Taiji ist von den Bewegungsabläufen her ziemlich komplex, und manche Menschen fühlen sich dadurch überfordert und gestresst. Darum habe ich 2 Jahre Qigong-Ausbildung angehängt, um auch Qigong-Kurse anbieten zu können. Zurzeit lerne und trainiere ich noch Yiquan (eine 3-jährige Ausbildung bei Jumin Chen in Luzern), das eine wunderbare Ergänzung zu Taiji und Qigong ist. Das Kursprogramm umfasst aktuell 3 Taiji- und 2 Qigong-Gruppen. Daten und Zeiten sind auf der Website zu finden.
Die Kosten betragen CHF 25.00 pro Lektion und werden pro Quartal / Semester verrechnet. Verpasste Lektionen werden nicht zurückerstattet, können aber in anderen Kursen nachgeholt werden. Schnuppern ist im Qigong (fast) immer möglich (gegen Anmeldung), im Taiji können die ersten 2-3 Lektionen eines neuen Einsteigerkurses zum Schnuppern genutzt werden. Diesen Sommer nehme ich an der Aktion «Qigong im Park» teil und werde im August zusammen mit Anita Flossdorf an vier Samstagen Qigong im Zedernpark in Weinfelden anbieten (kostenlos). Bei Interesse biete ich natürlich auch Privatstunden an oder stelle Workshops zusammen für Vereine oder Firmen.
Taiji und Qigong sind wunderbar für alle, die sich gesund halten wollen, ohne ihre Gelenke zu überlasten. Neben der körperlichen Übung kommt auch der Kopf nicht zu kurz: Zum einen müssen ungewohnte Bewegungsabläufe trainiert werden, zum anderen spürt man in den eigenen Körper hinein. Etwas, das beim westlichen Lebensstil viel zu oft zu kurz kommt. Nach dem Training fühlt man sich geistig erfrischt und kann dem Alltag mit einem klaren Kopf entgegentreten.