Das Leitprinzip asiatischer Bewegungskunst besteht in Harmonie. Die Ausgeglichenheit von Körper und Geist, Tatendrang und Stillstand sowie Außen und Innen. Kern dieser Lehre ist die Erkenntnis, dass zwischen scheinbaren Gegensätzen kein Widerspruch besteht und dass es möglich ist, verloren geglaubtes Gleichgewicht wiederherzustellen. Harmonie ist kein Zufall: man kann sich bewusst dafür entscheiden und sie aktiv herbeiführen. Uralte Disziplinen und Praktiken wie Tai Chi und Qi Gong zielen darauf ab, eben dieses Ziel zu erreichen und an ihrer Effizienz hat sich seit der asiatischen Antike nichts geändert.
So ist auch Laura Keller-Rosnatis Schule für Tai Chi Chuan und Qi Gong in Zürich ein Ort innerer Einkehr und Entwicklung. Die heute 57-jährige ist in Rom geboten und hat in Italien Anthropologie und Ethnologie studiert, ehe sie in die Schweiz kam. In den 1990er Jahren begann sie dort ihre langjährige Ausbildung in beiden Disziplinen und machte ihr Lehrexamen 1999 in London – bei Großmeister Chu King-Hung. Nachdem sie 15 Jahre als Lehrbeauftragte der International Tai Chi Chuan Assoziation tätig war, wurde sie 2015 von der Schweizerischen Gesellschaft für Qi Gong und Taijiquan anerkannt.
Die Schule im lebendigen Züricher Kreis 4 hat sie bereits 2000 gegründet. Diese ist zentral gelegen und auch mit dem öffentlichen Nahverkehr perfekt erreichbar – wer den Weg als Ziel erkennt, dem steht auf dem Weg dorthin also nichts im Wege!
Meinen ersten Qi Gong Kurs habe ich im Jahr 1987 besucht. Ich hatte mich jedoch schon währen meiner Studienzeit sehr für die östliche Philosophie und Weisheit interessiert.
Ich fand die Schönheit und Harmonie dieser Bewegungskunst faszinierend und wollte sie unbedingt ausprobieren. Kurz danach begann ich, mich auch für Taiji zu interessieren und seitdem begleiten mich diese zwei Disziplinen und bereichern mein Leben.
Der Klangmassage liegen uralte Erkenntnisse über die Wirkung von Klängen zugrunde, die schon in der indischen Heilkunst Ayurveda Anwendung fanden. Der Pädagoge Peter Hess hat in Forschungsreisen durch Nepal, Indien und Tibet die dortige Praxis studiert, Heilungsprozesse mit Klängen positiv zu beeinflussen. In einem Bild beschreibt er so die Wirkung von Klängen auf den Körper: „Lässt man einen Stein in einen Teich fallen, so entstehen konzentrische Wellen, die sich über den gesamten Teich ausbreiten. Jedes Molekül des Wassers wird auf diese Weise in Bewegung versetzt. Ähnliches geschieht bei der Klangmassage in unserem Körper, der ja zu etwa 80 Prozent aus Wasser besteht. Die wohltuenden Schwingungen übertragen sich auf den Körper und breiten sich dort in konzentrischen Wellen aus: Eine wohltuende Massage für jede der über 100 Billionen Zellen im Körper – eine Zellmassage“.
In einer Ausbildung erlernt man die Abläufe, Anwendung und Wirkungen der verschiedensten Instrumente – wie Gong, Klangschalen, Monochorde, und anderer Klangkörper. Wirkung und Anwendung von Klangmeditation und Klangreisen gehören ebenfalls zum Ausbildungsinhalt.
Faszinierend und spannend fand ich die Ausbildung zur Idogo Übungsleiterin bei Ping Liong Tjoa in Stuttgart. Idogo ist ein Trainingssystem, das auf den Erfahrungen des Tai Chi und Qi Gong aufbaut. Im Mittelpunkt steht ein spezieller Holzstab, der für die Optimierung der Atmung, Motorik und Körperhaltung dienlich ist. Nackenprobleme sowie Schulterverspannungen lassen sich dadurch nahhaltig lindern. Ich habe dieses Training mit Begeisterung in meinen Alltag integriert und lehre es nun auch in meiner Schule, wo die IDOGO Übungsstunden sehr beliebt sind.
Qi Gong heißt “Übung der Lebensenergie“ und ist eine sehr alte chinesische Meditationsform zur Kultivierung von Körper, Geist und Seele. Durch einfache, harmonische Bewegungsabläufe, eine bewusste ruhige Atmung und die Lenkung der Vorstellungskraft werden Energie-Blockaden im Körper gelöst und die Körpereigenen Regenerationskräfte aktiviert. Das Ziel ist, das, was aus dem Gleichgewicht geraten ist, wieder in Harmonie zu bringen.
Taijiquan wurde ursprünglich als Kampfkunst entwickelt. Die meisten praktizieren es heute aber aus gesundheitlichen Gründen und zur Entspannung. Die Taiji „Form“ ist ein langsam-fließender Ablauf von vorgegebenen Figuren, die im Einklang mit dem Atem durchgeführt werden. Der Name setzt sich zusammen aus zwei Begriffe: Taiji und quan. Taiji bedeutet „das Höchste Gesetz von Yin und Yang, und Chuan heißt wörtlich „Faust“. Tajij bedeutet also Kampfkunst, die auf dem höchsten Gesetz von Yin und Yang basiert. Taiji verbindet die Aspekte Gesundheit, Selbstverteidigung und Meditation.
Wer regelmäßig Taiji oder Qi Gong praktiziert, spürt die positive Wirkung sehr schnell: Das sanfte Training verbessert die Körperwahrnehmung und die Körperbalance, stärkt die Muskulatur und steigert die Konzentrationsfähigkeit, fördert die körperliche, seelische und geistige Beweglichkeit und führt zu mehr Lebenskraft und Leichtigkeit im Alltag.
In den letzten Jahren wurde die vielfache Wirkungskraft dieser beiden Disziplinen, (Z.B. deren positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System, Stressreduktion, positive Effekte bei Schlafstörungen, Verbesserung der Symptomatik und Lebensqualität bei Fibromyalgie) mit mehreren Studien wissenschaftlich belegt.
Die Yin Yang Lehre stammt aus der chinesischen Philosophie, insbesondere aus dem Taoismus. Yin und Yang stellen zwei gegensätzliche und sich ergänzende dynamische Kräfte dar, die im Menschen und im ganzen Kosmos wirken. Das Schriftzeichen Yin bedeutet ursprünglich „die Schattenseite des Berges“, und steht für Kälte, Ruhe, Dunkelheit, das Innere, Passivität, Empfänglichkeit, Einatmen und stellt das weibliche Prinzip dar. Die ursprüngliche Bedeutung Yang war „die sonnige Seite des Berges“. Yang steht für Helligkeit, und wird mit folgenden Qualitäten assoziiert: Hitze, Bewegung, Licht, das Äußere, Aktivität, ausatmen – und stellt das männliche Prinzip dar.
Das Yin Yang Symbol zeigt das sich ständig verändernde Gleichgewicht zwischen diesen beiden Kräften: Tag und Nacht, Kälte und Wärme, Aktivität und Ruhe, Geben und Nehmen, einatmen und ausatmen usw..
In meinen Kursen werden die Grundlagen des Yin Yang-Prinzips in Theorie und Praxis dargestellt. Im Fokus steht die Frage, wie wir eine Balance zwischen Ruhe und Entspannung (Yin) und Aktivität und Kraft (Yang) finden können. Qi Gong erlernt kleine, einfache Übungen zum Yin Yang-Ausgleich, die man mühelos in den Alltag integrieren kann.
Im Taiji ist der Anfang der Form Yin. Diese Yin Phase wandelt sich in eine Yang Phase, und so fließt es durch die ganze Form, bis am Ende wieder zum Ausgang Yin zurückgekehrt wird.
Werden die Schritte korrekt ausgeführt, endet man am Ausgangpunkt: Das ist ein Bild für den taoistischen Weg: „Die Rückkehr zum Ursprung“ – wenn das Ende zum Anfang zurückkehrt, wird allein der Weg wichtig.
Die Kosten variieren je nach Gruppengröße und Anzahl Lektionen. In der Regel kostet eine Unterricht Einheit zwischen 25 und 35 Fr..
Taiji, Qi Gong, Idogo und Klang-Massage – in Laura Keller-Rosnatis Schule in Zürich wird man fündig. Ihre Angebote verbinden fundierte Fachkenntnisse, jahrtausendealte Weisheit und individuelles Wachstum zum harmonischen Gesamtkonzept. Wir danken ihr für dieses interessante Gespräch.
Nähere Informationen finden Sie unter: www.taichizuerich.ch