Der Umgang mit den richtigen Worten ist nicht immer leicht. Wer sich mit der perfekten Wortwahl schwer tut, ist auf die Hilfe einer Fachperson im Bereich der deutschen Sprache angewiesen. Mit der Unterstützung eines Lektors oder Korrektors können aus einfachen Texten flüssige und eindrückliche Werke entstehen. Wie die Arbeit einer selbstständigen Lektorin aussieht, haben wir im Gespräch mit der Schweizerin Rosanna erfahren.
Rosanna ist gebürtige Schweizerin mit italienischen Wurzeln und wohnt in Stein am Rhein. Sie besitzt ein Einzelunternehmen und bietet Korrektorate, Lektorate, das Redigieren und Verfassen von Texten für Auftraggeber aus der Wirtschaft und Verwaltung an. Ursprünglich hat sie eine Lehre als Drogistin absolviert und hat sich danach an einer Handelsschule auf den kaufmännischen Bereich umgeschult. Des Weiteren spezialisierte sie sich zur PR-Fachfrau mit Fachausweis und anschließend zur PR-Redaktorin. Daneben absolvierte sie diverse Deutsch- und Schreibausbildungen, unter anderem einen Lehrgang zum literarischen Schreiben. Durch ihre Tätigkeiten in der PR/Unternehmenskommunikation in der Wirtschaft und im Non-Profit-Bereich und den Umgang mit der deutschen Sprache kam sie ihrem jetzigen Beruf als Korrektorin, Lektorin und Redakteurin immer näher und sammelte dabei viel Erfahrung.
Ihre Arbeit umfasst ein breit gefächertes Spektrum. Dazu gehört unter anderem das Korrektorat von Geschäftsberichten, Broschüren, Webtexten, die Redaktion von Kundenmagazinen, das Verfassen von Medienmitteilungen, PR-Beiträgen, Briefen oder auch Texten für die Geschäftsberichterstattung und noch vieles mehr. Am meisten Befriedigung verspürt sie allerdings beim Überarbeiten von bestehenden Texten. Durch das Bearbeiten in einen leicht verständlichen Text gelingt es ihr, die Botschaft der Zeilen so zu platzieren, dass der Leser die Aussage des Textes perfekt versteht!
Als jemand, die viel schreibt, lese ich auch viel: Zeitungen, Magazine, Sachbücher, Romane, Gedichte. Daraus hole ich einen großen Teil meiner Inspiration. Auch beim Unterwegssein in der Natur, beim Beobachten von Tier und Mensch und vor allem bei der Gartenarbeit reißt der Gedankenstrom nie ab. Aber dann verläuft er weniger strukturiert, eher im Hintergrund, mäandert, lässt sich treiben und die Gedanken springen von einem Thema zum nächsten. Dabei kommen mir manchmal die besten Einfälle für mein tägliches Schreiben. Und schließlich schöpfe ich die Inspiration oft auch aus der spezifischen Herausforderung, die ein Auftrag mit sich bringt.
Ich biete meine Dienstleistungen ausschließlich in deutscher Sprache an. Dabei kann ein Korrektorat vom einfachen Schlusskorrektorat bis zum umfassenden Korrektorat/Lektorat gehen oder gar eine Revision des Textes beinhalten.
Zuerst vertieft sie mein Sprachwissen und meinen Wortschatz. Das hilft mir beim Schreiben wie beim Korrigieren. Auch verfüge ich damit über einige Textsorten mehr als über die üblichen journalistischen Textgattungen. Selbstverständlich kann ich diese literarischen Formen beim Schreiben für Unternehmen nicht einsetzen. Aber das Wissen, wie man packend in eine Erzählung einsteigt oder die Dramaturgie eines Textes gestaltet, ist auch beim professionellen Schreiben für Wirtschaft und Verwaltung dienlich. Zudem fragen die Auftraggebern auch mal kreative Texte , und hier hilft mir mein Wissen um Epik, Lyrik, Dramatik oder auch experimentelles Schreiben. Aber hauptsächlich habe ich diese Ausbildung absolviert, weil ich über ein ganzheitliches Verständnis der deutschen Sprache und ihres Gebrauchs in den verschiedensten Textarten verfügen will. Ich nutze sie vor allem für mein eigenes, persönliches Schreiben.
Es kommt ganz drauf an, was man als großes Projekt versteht und ob ich korrigiere oder selbst Texte verfasse, wo noch die Recherchearbeit hinzukommt. Beim Korrektorat kommt es zudem darauf an, ob ich Rohfassungen im Word-Format oder bereits gelayoutete Texte kontrolliere. Größere Projekte sind in meinem Berufsalltag vor allem die Korrektur von Geschäftsberichten. Bei 120 A4-Seiten gelayoutetem Text und Tabellen mit Zahlen zu Lagebericht, Bilanz, Gewinn und Verlustrechnung sowie Anhang rechne ich mit rund 30 bis 35 Stunden Aufwand. Es ist auch immer stark davon abhängig, in welcher Qualität die Texte kommen. Ob ich bloß noch ein Schlusskorrektorat mache oder schon fast eine Textrevision.
Auch die Überarbeitung von ganzen Websites kommt öfter mal vor. Der Aufwand dafür ist jedoch schwierig zu berechnen, weil es ja meist viele Unterseiten, Unterkategorien und Verlinkungen gibt, die alle auch geprüft werden wollen. Bei komplexen Websites benötige ich bloß schon für die Erstellung einer Offerte bis zu zwei, manchmal drei Stunden. Eine vollständige Überarbeitung einer komplexen Website kann mit zwischen 40 und 50 Stunden zu Buche schlagen.
Rosanna arbeitet abgesehen von ihrer Tätigkeit als Fachperson der deutschen Sprache gerne in ihrem Garten. Dabei kommen ihr die besten Ideen für ihre Projekte und zukünftigen Texte. Sie nutzt die Kraft der Natur, um ihren Gedanken freien Lauf zu lassen. Ihr persönlicher Gedankenstrom reißt während dieser Arbeit nie ab und ermöglicht es ihr, neue Ideen zu kreieren. Dank ihres umfassenden Fachwissens und auch der Einfälle, die ihr während der Mussestunden in Natur und Garten kommen, gelingen ihr immer wieder besondere Texte für ihre Kunden.