Kaum eine Sportart ist bei Nichtkennern mit so viel Vorurteilen behaftet wie Kampfsport. Evtl. liegt dies an der Bezeichnung, dass viele Menschen mit diesem so anspruchsvollen Sport falsche Erwartungen verknüpfen. Es geht dabei absolut nicht darum, nur zu lernen, wie man ich im Kampf behauptet, sondern auch um die Entwicklung von geistiger Stärke, Selbstbeherrschung und Respekt gegenüber anderen Menschen und dem Leben allgemein. Dies haben alle Kampfsportarten gemeinsam, egal wie sehr sie sich auch in den Techniken unterscheiden. Die Kampfsportarten, die nicht nur der Selbstverteidigung dienen, haben feste und strenge Regeln. So fördert dieser Sport neben körperlichen Fähigkeiten auch Disziplin und Respekt.
Wir haben mit dem 60-jährigen Mauro Richina vom Asia Sport Center in Zürich gesprochen. Geboren in Robasacco im Tessin und aufgewachsen in Brè besuchte er zuerst die Primarschule in Brè und dann das Gymnasium in Lugano, dass er 1977 abschloss. Anschliessend studierte er in Zürich Mathematik und arbeitete danach 3 Jahre als Assistent an der ETH.
Mit 16 Jahren kam er zum Kampfsport und betrieb diesen auch in Zürich intensiv weiter. Nach seiner Assistenszeit 1984 wollte er ein bisschen abschalten und daher beruflich für ein Jahr etwas völlig anderes machen und deshalb als Kampfsporttrainer arbeiten. Aber es blieb nicht bei dem einen Jahr. Er ist diesem Beruf bis heute treu geblieben.
Mit dem Asia Sport Center, das als AG betrieben wird, in der er als Trainer und Geschäftsführer agiert und dabei von 5 Angestellten für Büro und Empfang, so zahlreichen Kampfsporttrainern unterstützt wird, setzte er die Idee um, viele verschiedene Kampfsportarten unter einem Dach zu vereinen. So trainieren im ASC die verschiedensten Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Herkunft. Die Kampfsportarten konkurrieren nicht miteinander und alle Teilnehmer pflegen einen freundlichen und respektvollen Umgang. In der familiären Atmosphäre kann jeder von jedem etwas lernen, unabhängig von Hierarchien oder Titeln. Das vielseitige Angebot richtet sich an Menschen aller Altersgruppen.
Karate, Kung Fu, Kickboxing, Krav Maga Maor, Kickbox-Fitness, Jiu Jitsu, Tai Chi, Qigong, Kobudo, Fitness (Gym)
Ab 6 Jahren bietet ein Trainer von uns Workshops an, die den Kindern vor allem Selbstbehauptung und erste Grundzüge von Selbstverteidigung beibringen. Dies heisst Kidscombat und findet ausserhalb unserer regulären Trainingszeiten statt.
In unserem regulären Trainingsplan bieten wir Krav Maga Maor ab 14 Jahren an. Wobei wir manchmal auch jüngere Teilnehmer haben.
Karate, Kung Fu, Tai Chi, Krav Maga Maor und Kobudo. Vor 2 Monaten wurde mir der 7. Dan in Karate verliehen.
Das ist abhängig mit welchen Voraussetzungen jemand zu uns kommt und wie oft er oder sie trainiert. Wenn jemand bereits Kampfsport betrieben hat (egal welchen), dann geht es viel schneller, denn das Timing stimmt, er kann bereits Abstände einschätzen und reagiert automatisch besser und schneller auf eine Situation. Wenn jemand keine Erfahrung hat, braucht es meiner Meinung nach mindestens 4 Jahre, um sich wirklich gut verteidigen zu können. Ein weiteres Problem ist, das gelernt nicht gleich gelernt ist. Gelernte Dinge müssen immer wieder wiederholt werden, damit sie auch in einer Stresssituation wirklich zur Anwendung kommen können. Daher ist es eher ein fortlaufender Prozess als ein einziges Lernen. Das Ziel ist es aber immer, dass wir das Gelernte gar nie brauchen.
Ich empfehle jedem, der Selbstverteidigung lernen will, dass er/sie auch einen Kurs zur Selbstbehauptung macht. Denn so wichtig, wie sich selbst verteidigen zu können, ist es auch, sich selbst zu behaupten. Selbstbehauptung ist alles was passiert, zwischen dem ersten Kontakt und dem ersten Angriff. Hier würde ich besonders auf die Kurse von YourPower hinweisen, die ein ganzes Areal zum Üben der Selbstbehauptung zur Verfügung stellen.
Dafür sind Kampfsportarten bestens geeignet, denn bereits im Alter von 6 oder 7 Jahren können Kinder an den Sport herangeführt werden, welcher auch im hohen Alter noch ausgeübt werden kann, da Körper und Geist gleichermassen gestärkt und fit gehalten werden. Wir bedanken uns bei Mauro Richina vom Asia Sport Center für seine Zeit und dieses inspirierende Gespräch.